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>Erste österreichische Erwerbsarbeitslosen-Konferenz<

Pressemitteilung der >ArbeitslosensprecherIn<

Bei der am 15. – 16. Oktober in Wien abgehaltenen >Ersten Österreichischen Erwerbsarbeitslosen Konferenz< beteiligten sich zehn Initiativen und überaus zahlreiche nicht organisierte Menschen.

Nach teils heftig geführten Diskussionen zu den dargelegten Standpunkten, verfassten die VeranstalterInnen gemeinsam mit KonferenzbesucherInnen einen Forderungskatalog. Dieser richtet sich direkt an die politischen Vertreter und an das Abeitsmarktservice.

  • Rasche Einführung eines existenzsichernden, bedingungslosen Grundeinkommens min.1000 Euro
  • Der Mietaufwand (inkl. Betriebskosten unter Miteinbeziehung der Heizkosten) darf nicht mehr als 30% des Grundeinkommens erreichen.
    (Ansonsten Aufstockung des Grundeinkommen)
  • Sofortige bundesweite Anhebung der Sozialhilferichtlinien auf das
    Existenzminimum (€ 750.- ) als Vorgriff einer Lösung durch das Grundeinkommen
  • Absage an Kombilohn- oder anders gelagerte Niedriglohnmodelle sowie prekärer Beschäftigungsverhältnisse
  • Mindestlohn netto € 1200 .- (gegen Lohndumping)
  • Arbeitszeitverkürzung ohne Lohneinbuße zwecks Aufteilung von Arbeit
  • Flächendeckende Gratis-Kinderbetreuungseinrichtungen
  • Einführung der Wertschöpfungsabgabe
  • Ersatzlose Streichung der ALVG Paragraphen:

§ 9 Arbeitswilligkeit
§ 10 Bezugssperre bei Weigerung / Vereitelung

§ 11 Bezugssperre bei Selbstkündigung

§ 13 Anti Streik Vorschriften
§ 49 Kontrolltermin-Sperren

  • Recht auf selbstgewählte und qualifizierte Aus- und Weiterbildung.
    ( Auf freiwilliger Basis )
  • PartnerInneneinkommen, Lehrlingsentschädigungen und andere Einkommen von in gleichem Haushalt lebenden Personen dürfen nicht zur Bezugsberechnung herangezogen werden
  • Fünfwöchiger, bezahlter Urlaubsanspruch
  • Errichtung einer unabhängigen Ombudsstelle, welche durch VertreterInnen der >ArbeitslosensprecherIn<, im Rang einer Rechtsperson geführt wird.



Der Neubauer Rundfunk auf Radio Orange

Erwerbsarbeitslosenkonferenz EALK .mp3 Gesamtzeit 22.25 min
Mit Windows Media Player abspielbar!

Basierend auf den Erfahrungen der VeranstalterInnen der >Ersten österreichischen Erwerbsabeits-losen Konferenz< und dem breiten Zuspruch seitens der Besucher wird eine Weiterführung derartiger Veranstaltungen folgen.

20.10.2005

EALK im Augustin von Gerald Grassl

Grüne reagieren auf Erwerbsarbeitslosenkonferenz

Forderungskatalog der Erwerbslosen Österreich`s!
(Zusammenfassung)

1) Allgemeines, bedingungsloses Grundeinkommen (ABGE)

in der Höhe des durchschnittlichen BIP/Kopf: derzeit ca 1.100 €:
Für alle Menschen die hier leben. Begleitend Einführung von
Mietobergrenzen auf ein leistbares Niveau von etwa einem Drittel des
ABGE (incl. Heizung).

2) Keine Zwangskurse und anderweitige Zwangmaßnahmen.
Keine Sperren von Arbeitslosengeld und Notstandshilfe
(Heißt: Streichung der Paragraphen §9, §10, §11,§ 13,§ 49 AlVG).
Keine Leistungssanktionen, die aus der Art der Beendigung des
Dienstverhältnisses herrühren. Keine Anrechnung der Partnerschaftseinkommen!
Rücksichtnahme auf Familie, eigene Lebensplanung und selbstgewählten Lebensmittelpunkt.

3) Recht auf Aus- und Weiterbildung
Unterstützung durch das AMS bei der Verwirklichung eigener Berufswünsche
durch geeignete Qualifikation. Echte Bildung statt Gehirnwäsche und
Motivationskurse.
Flankierend: Einkommenssicherung über das gesamte Spektrum
nicht-gewinnorientierter beruflicher Tätigkeiten mit besonderer
Berücksichtigung sozialer, kultureller Dienstleistungen und von Berufen
im gesundheitlichen Bereich, Bildung und Ökologie.
Keine Statistik-Kosmetik und Lohndumping durch subventionierte
Niedriglohn-Jobs!

4) Keine Zwangsarbeit!
Schluss mit den Zwangszuweisungen zu "gemeinnützigen" Überlassern mit
ihren deklassierenden Jobs zum 690 €-Lohn. Schluss mit den
Mobbing-Strategien bei der Arbeitsvermittlung, Schluss mit der
Übertragung der AMS-Arbeitsvermittlung an Private!
Keine Niedriglohn-Jobs, Kombilohn und andere subventionierte
Verarmungssysteme.

Verein ArbeitslosensprecherIn / Erste ossterreichische Erwerbsarbeitslosenkonferenz

18.12.2006

Selbsthilfe-Initiativen: Für Menschen ohne Job ist der Verein Arbeitslosensprecherin Anlaufstelle für Beratung - und ein Sprachrohr.

Einer für alle, alle für einen

In Österreich gibt es 380 000 Menschen ohne Arbeit. Es werden immer mehr. Höchste Zeit sich gemeinsam zu organisieren.


Schicksal.

Nicht alle, die erfolglos einen neuen Job suchen, nehmen ihr Schicksal ergeben hin. Vor zwei Jahren haben sich österreichweit sechs Arbeitslosen-Selbsthilfeinitiativen zum Verein „Arbeitslosensprecherin” zusammengeschlossen. Ihr Obmann, der Oberösterreicher Christian Moser, 44, Alleinerzieher von drei Jugendlichen, ist seit Jahren selbst auf Jobsuche: „Wer spürt besser als wir selbst, was es heißt zu alt oder zu jung zu sein? Die falsche Qualifikation zu haben. Oder am falschen Ort zu wohnen ...?”

Hübsche Statistik

Der Verein ArbeitslosensprecherIn ist über die Situation in Österreich genau informiert: Offiziell wurde im Jänner 2006 mit 326.747 arbeitslos gemeldeten Menschen der Negativrekord gebrochen. In Wahrheit sind es noch mehr: Mit jenen, die in Schulungen geschickt werden, waren mehr als 380.000 ohne Job! Viele dieser Schulungsmaßnahmen seien bloß eine „Verhübschung­ von Statistiken” kritisiert Maria Hintersteiner, 47, stellvertretende Arbeitslosensprecherin-Obfrau, die aktuelle Lage. Die ehemalige Sekretärin stieß selbst vor fünf Jahren zur Wiener Initiative AMSand, die sich mit den fünf anderen unter dem Dach der Armutskonferenz zum Verein Arbeitslosensprecherin zusammengetan hat:

Wir haben alle sattsam Erfahrung mit diversen Coachings und Trainings, die uns regelmäßig verordnet werden”, so Hintersteiner. Der Verein unterstützt SchicksalsgefährtInnen: „Wir begleiten Leute, die Schwierigkeiten mit dem AMS haben. Dann ist man gleich viel entgegenkommender. Wir sind offenbar so etwas wie eine Rute im Fenster.Ein Rechtsanwalt berät einmal pro Monat Menschen, die beim Verein ArbeitslosensprecherIn Hilfe suchen. Hintersteiner „Meistens geht es um Streichungen von Ansprüchen oder Zuweisungen in Kurse, die nichts bringen.”

Der Forderungskatalog

Auch Obmann Christian Moser entwickelte sich über priva­tes Engagement zum Arbeitslosensprecher. Er gründete vor Jahren in Braunau (00) die Interessenvertretung „SoNed! und versucht Arbeitslosen ihr Selbstwertgefühl zurückzuge­ben. Der Verein Arbeitslosen­sprecherIn agiert politisch, aber nicht parteipolitisch. Im Forde­rungskatalog steht das garan­tierte Grundeinkommen.

Der Verein sendet Mitglieder zu Interviews, um Probleme zu veröffentlichen. Moser bilan­ziert: „Erfolge sind nur schwer zu messen, aber wir haben viele Rückmeldungen. In Braunau werden Arbeitslose schon an­ders behandelt.” Die triste Be­schäftigungsbilanz vom Jänner 2006 lässt allerdings fürchten, dass die Arbeitslosenspreche­rInnen immer mehr zu tun haben werden - und das eh­renamtlich, versteht sich: „Die Initiative hat Erfolg, weil aus Einzelfällen plötzlich eine ge­meinschaftliche Gruppe wird.”

http://www.arbeitslosensprecherin.at/

http://www.soned.cc/

Quelle: Solidarität - Auflage 1.3 Millionen Stück


 
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