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  Bericht und Anklage von Hannes Kubiczek!

VORWORT
persönlicher-subjektive Eindrücke vom "gesellschaftspolitischen diskussionsforum" (AK/ÖGB) am 8.April 2005

Persönliches 'Glaubensbekenntnis':
Nie wieder schweigend dulden!

Einen 'Bericht' hab' ich in meinen e-mails versprochen. Abawasis'ndasübahaupt, so'n Bericht? Im wörtlichen Sinn wär's eine astrein sachliche = kommentarlose und daher knochentrockene Schilderung von Ereignissen, im konkreten Fall also des Verlaufs obgenannter Veranstaltung. Jedoch hab' ich niemals auch nur im Traum daran gedacht, in diesem wortwörtlichen Sinn zu 'berichten'. Und zwar nicht nur, weil Ihr dabei vermutlich einschlafen würdet vor Langeweile.

Zugleich MUSS und WILL ich denselben Schuldigen eine faire Chance geben, vielleicht doch noch rechtzeitig zur besseren Einsicht zu kommen.

Unendlich viel mehr liegt mir nämlich daran, möglichst viele Menschen, so gut ich kann und sogar in kleinen Details, all die ohnmächtige Wut, alle die Existenz-Nöte und -Bedrohungen und alle die Ängste, aber auch all den Spaß, alle Hoffnungen, all das Selbstvertrauen und all den daraus immer wieder neu erwachenden Mut mitFÜHLEN zu lassen. Kurz, alles das, was ich selber gefühlt hab' und fühle, vor, während und seit diesem "gedifo"!
Ich MUSS zwar die Schuldigen an Mißständen und an viiiel zu viel zum Himmel schreienden Unrecht bloßstellen und anprangern - das ist blanke Notwehr! -, jedoch, und viel wichtiger: Zugleich MUSS und WILL ich denselben Schuldigen eine faire Chance geben, vielleicht doch noch rechtzeitig zur besseren Einsicht zu kommen. Ehrlich gesagt glaub' ich nicht wirklich, daß sie diese Chance auch wahrnehmen, denn ich gehör' ja weder zur 'Prominenz' noch gar zu jenen 'Experten', auf die 'man' hört, sondern ich bin 'nur' EINE EINZIGE von millionen 'Stimmen aus dem Volk' - aber diese eine einzige Stimme hat sich am 8. April vorgenommen, ab sofort noch weniger wie ohnehin schon davor schweigend zu dulden. Niemals wieder!

Niemals wieder, schweigend zu dulden!

Mir ist's wurscht, ob all die Politiker auf mich hören oder nicht - sie sind selber Schuld, wenn sie's nicht tun. Ich für mein Teil hab' jedenfalls überhaupt keine andere Wahl, als den Mund aufzumachen: Denn wer schweigt, betrügt sich nur selber von vornherein um jegliche Chance - so verschwindend gering sie auch sei -, all die Politiker und ihre Schergen von der bitteren Notwendigkeit zur Umkehr zu ÜBERZEUGEN - und zur Rückkehr zur Menschlichkeit aus dieser gerade in den letzten ca. 10 Jahren oh so dramatisch gestiegenen UNmenschlichkeit.

Die UNmenschlichkeit hat ebenso viele Formen wie das Unrecht selbst - sie reicht von übler Nachrede über Lüge, Intrige, Verleumdung, Erpressung, Ausbeutung, Unterdrückung, Folter, Mord und Totschlag über Kriege, Napalm- und Atombomben bis hin zum 'Ethnic Cleansing', und sogar das sind erst ein paar wenige von zahllosen 'Gesichtern' der UNmenschlichkeit. Damit will ich freilich nicht sagen, daß bei uns in Österreich schon Anarchie herrscht. Doch waren bereits die letzten 'Rot-Regierungen' kein Ruhmesblatt für das oft strapazierte Idealbild vom 'Sozialstaat'. Wenn die roten 'Gründerväter' wie z.B. Adler, Liebknecht oder Bebel sehen könnten, was ihre Nachfolger aus dem Sozialismus gemacht haben - reinen Bankmanager-Kapitalismus nämlich zum Nachteil aller 'kleinen Leute', und ein versteinertes Apparatschik-Wesen -, so würden sie im Grab rotieren. Schwarz-Blau treibt das jetzt seit bald 7 Jahren auf die Spitze: Buchstäblich ALLES wird vollkommen ungeniert 'auf dem Buckel der kleinen Leute' ausgetragen, zum einseitigen Vorteil von Profit- und Macht-Süchtigen aus Wirtschaft und Politik. Ausbaden müssen's die Jugendlichen ebenso wie die PensionistInnen, die Mütter und Väter, die Kranken, die Arbeitslosen, und die ArbeitnehmerInnen nahezu aller Berufe. Zudem hat Schwarz-Blau JEDES Volksbegehren schlicht und einfach ignoriert, rücksichtslos vom Tisch gefegt. Hey, das Wort heißt VOLKSbegehren! Ihr werdet noch dran denken!

in den letzten ca. 10 Jahren oh so dramatisch gestiegenen UNmenschlichkeit!

Die von mir eingeforderte Menschlichkeit kennt NUR EINEN EINZIGEN Grundgedanken: JEDEN Mitmenschen so und nicht anders zu behandeln, wie ich von ihr oder ihm wünsche und hoffe, daß Sie oder Er mich behandelt - nämlich mit Achtung, mit Respekt. Ach ja, meine wichtigste Überzeugung bin ich Euch ja ebenfalls noch schuldig, sie paßt sowieso geradezu perfekt an diese Stelle: Gleichgültig in welcher Form und aus welchem Grund auch immer, Gewalt löst niemals Probleme, sondern verschlimmert sie nur - astreine Notwehr gegen agressive Gewalt gilt dabei als einzige Ausnahme.

TEIL 1 - DAVOR
persönlicher-subjektiver 'Bericht' vom "gesellschaftspolitischen diskussionsforum" (AK/ÖGB) am 8.April 2005

Der 'Status Quo Ante' - wogegen wehre ich mich überhaupt?

Im März 2004 ist unter dem Titel "In den Spiegel gucken und trotzdem froh lachen können" im Caritas-Magazin "Zusammenhang" ein 3-Seiten-Artikel erschienen, in dem ich in Hinblick auf das Motto der damaligen Ausgabe (Vergebung) aus meinem Leben erzählt habe.

Wie ich z.B. in den späten 80er- und frühen 90er-Jahren jahrelang als eine Art 'Einäugiger unter Blinden' Opfer von gezieltem Mobbing wurde, weil ein weltbekannter Büromaschinen-Gigant noch rasch so viel Kohle wie möglich machen wollte mit einem längst hoffnungslos veralteten Großcomputer. Die Folgen waren unfaßbar viel vergeudete Arbeitszeit und somit beim Fenster rausgeschmissene riesige Geldsummen für ständiges, händisches und ebenso mühsames wie fehleranfälliges Hin- und Her-Codieren, das schon damals mit jeder auch nur halbwegs modernen EDV längst vollkommen überflüssig gewesen wäre. Und die Frage war niemals, OB, sondern lediglich, WANN diese riesige Vergeudung auffliegen würde. Ich hatte als Verantwortlicher für Koordination und Wartung des Österreich-weiten Karteiwesens des fraglichen Unternehmens gar keine andere Wahl, als gegen den zwei Chef-Etagen über mir thronenden EDV-Leiter zu sprechen - zu schweigen hätte bedeutet, die 'Mega-Vergeudung' zu dulden und mit zu verschulden. Geschehen ist's dann nur wenige Monate nach meiner endlich erfolgten Entlassung. Bei mir hat man sich zwar nachher klammheimlich entschuldigt, aber meinen Job war ich trotzdem los - das Unternehmen hatte sich inzwischen mit einem Partner verbunden, der u.a. seine - no na! - viel bessere EDV in die Partnerschaft eingebracht hat...

das AMS, ignoriert diese Leistungen nicht nur, sondern ABerkennt sie!

Damals hab' ich erstmals auf's Arbeitsamt müssen und Arbeitslosengeld bezogen. Später war ich aus privaten Gründen im Ausland und habe dort ca. 4 Jahre lang als Teil meines Jobs ein komplexes Statistik-Programm aufgebaut. Als es fertig war und prima funktioniert hat, hat mich der Chef zu sich gerufen, mich über den grünen Klee gelobt und dann gemeint, daß ja jetzt eigentlich sein Sohn meinen Job übernehmen könne...

Das war im Sommer 1998, und ich war damals 49 Jahre jung. Ich bin dann bald heimgekehrt und seither 'offiziell' arbeitslos, mit einer einzigen Unterbrechung: Einen guten Angestellten-Job hatte ich gefunden, mit 3-monatiger Probezeit. Zwei Wochen vor Ende dieser Probezeit bin ich krank geworden und wäre fast an zahllosen, immer wieder durch den ganzen Körper 'explodierenden' Vergiftungen und Eiterungen gestorben. Hat beinahe drei Monate gedauert, bis die winzige Ursache der furchtbaren Wirkung entdeckt wurde: Ein nicht'mal 1 mm kleines Rest-Spitzchen Zahn-Wurzel von einer schon ca. 10 oder 15 Jahre davor erfolgten Extraktion. Nur wenige Tage später war ich wieder - und bin seither - voll und ganz gesund, aber meinen Job war ich verständlicherweise (und ohne Vorwürfe an den Arbeitgeber) wieder'mal los...

Ansonsten bin ich wie gesagt seit Herbst '98 'OFFIZIELL' arbeitslos. Doch war ich in dieser Zeit niemals WIRKLICH ohne Job, sondern habe als 'geringfügig Angestellter' für eine große soziale Institution gearbeitet, vorwiegend als eine Art 'Vorarbeiter' für Reinigungskräfte, dazu auch andere Tätigkeiten. Und fast immer 'Knochenarbeit' = schwere und manchmal schwerste körperliche Anstrengungen, plus, als 'Vorarbeiter', oft mit beträchtlicher Verantwortung. Dort hab' ich - OHNE dafür entlassen zu werden - sogar einmal einen Auftrag 'geschmissen', weil ich entdeckt hatte, daß mich der Auftraggeber über Sinn und Zweck meiner Arbeit klipp und klar belogen hatte. Beweisen kann ich's bis heute nicht, aber es gibt keine andere Erklärung, als daß er die Ergebnisse meiner Arbeit für mehr oder weniger korrupte 'Nebenverdienste' mißbraucht hat. Ansonsten darf ich bei dieser sozialen Institution durchaus mit Stolz auf so manche Leistungen zurückblicken, die wohl kaum als 'alltäglich' zu bezeichnen sind...

Väterchen Staat jedoch, 'repräsentiert' durch die gültige Gesetzeslage und das AMS, ignoriert diese Leistungen nicht nur, sondern ABerkennt sie klipp und klar, betrachtet sie buchstäblich als WERTLOS. Allein schon das empfinde ich als Beleidigung und Mißachtung, doch davon später mehr.

Die Quintessenz aus dem soeben Erzählten: Seit ich am Arbeitsamt 'verkehre', habe mir nicht vorzuwerfen, daß ich auch nur einen einzigen Arbeitsplatz wegen mangelhafter Leistungen oder unqualifiziertem Auftreten verloren habe.

Selbstredend habe ich mir auch nicht vorzuwerfen, daß ich jemals nachgelassen hätte bei der von mir (mit Fug und Recht) erwarteten Arbeitssuche. Ich hab' vor vielen Jahren maturiert, habe ungefähr 30 Jahre teils in freiberuflich-eigenverantwortlichen Tätigkeiten und teils als Angestellter in mittleren Führungspositionen vorzuweisen, EDV ist für mich Alltag und zum Teil (Excel) sogar Spezialität, ich beherrsche 3 Fremdsprachend in Wort und Schrift (E,F,NL) und dazu jeden Schriftverkehr und jeden Verkaufs-Innendienst von Anbot über Karteiwesen bis Faktura und Umsatzstatistik. Demnächst, im Mai, werde ich 56.

Absagen überwiegend auf mein Alter und/oder auf 'ÜBERQUALIFIKATION' (!!!) zurückzuführen!

Ach ja, meine Stellenbewerbungen! Die wurden mehrfach - auch von AMS-BeraterInnen - als vorbildlich bezeichnet, meines Wissens ist noch niemals eine meiner Bewerbungen an nicht ausreichenden Bewerbungsunterlagen oder unqualifiziertem Auftreten meinerseits gescheitert. Wenn ich denn überhaupt Begründungen erfahre (viel zu oft werden Absagen überhaupt nicht begründet oder Bewerbungen gar nicht erst beantwortet, insbesondere Letzteres empfinde ich als grobe Unhöflichkeit, mehr darüber später), so sind 'meine' Absagen überwiegend auf mein Alter und/oder auf 'ÜBERQUALIFIKATION' (!!!) zurückzuführen... Whatsoever, jedenfalls muß sich 'ganz warm anziehen', wer auch immer mir meine beruflichen Erfahrungen und/oder Qualifikationen absprechen will. Genau dazu erdreistet sich jedoch das AMS!

Am 7. März 2005 mußte ich auf Zwangs-Befehl des AMS und unter Androhung einer 'Sperre aller Bezüge bis zum Ende einer allfälligen Weigerung' eine sogenannte "Qualifizierungs- und Vermittlungshilfe-Maßnahme" am bfi (= Berufsförderungs-Institut) antreten. Dauer bis inkl. 3. Juni 2005, also 13 Wochen, und per RSb 'doppelt begründet', wobei die erste dieser beiden 'Begründungen' prinzipiell okay ist: "Aufgrund der Dauer Ihres Arbeitslosen-Verhältnisses..." (wie gesagt, okay und mir selber noch viel unangenehmer wie dem AMS, aber jetzt kommt's dafür knüppeldick) "...sowie aufgrund der Tatsache, daß Ihre persönlichen Kenntnisse und Fähigkeiten für eine Vermittlung am Arbeitsmarkt nicht ausreichen..."

Mit anderen Worten: Das AMS hat mir schriftlich per RSb bestätigt, daß es mich OFFIZIELL als ungebildeten Versager betrachtet. Das ist empörend, entwürdigend und in höchstem Grad beleidigend. ICH FORDERE EINE SCHRIFTLICHE EHRENERKLÄRUNG SOWIE EINE SCHRIFTLICHE ENTSCHULDIGUNG. WEGEN UNENTSCHULDBAREN VERSAGENS FORDERE ICH WEITERS DIE FRISTLOSE ENTLASSUNG DES- ODER DERJENIGEN - in meinen Augen ist das AMS-Vorstand Herbert Böhm -, DER/DIE VERANTWORTLICH ZEICHNET FÜR DIESE UNGEHEURE PAUSCHALE VERACHTUNG AUSNAHMSLOS ALLER JEMALS ERBRACHTEN LEISTUNGEN UND ALLER DABEI ERWORBENEN KENNTNISSE UND FÄHIGKEITEN VON OFFENBAR TAUSENDEN ARBEITSLOSEN.

Das allein beweist bereits die ungeheure Verachtung, die Gesetzgeber und AMS uns Langzeit-Arbeitslosen gegenüber an den Tag legen!

Denn denselben 'Schimmelbrief' haben mit stets gleichem Text fast alle Arbeitslosen erhalten, die derzeit wie ich am bfi 'Kursmaßnahmen' zwangs-absolvieren, und mit denen ich bislang sprechen konnte. Das allein beweist bereits die ungeheure Verachtung, die Gesetzgeber und AMS uns Langzeit-Arbeitslosen gegenüber an den Tag legen. Die überwiegend meisten LZ-Arbeitslosen, die dieses Schreiben erhalten, sind - jeder für sich und in seinem Beruf, von der Putzfrau bis zum Geschäftsführer - in Wahrheit so wenig 'unqualifiziert' wie ich. 'In Zeiten wie diesen' hat außerdem ihre Arbeitslosigkeit - wie auch in meinem persönlichen Fall - meist ganz andere Ursachen denn jenes persönliche Versagen und jene persönliche Unfähigkeit, die uns PAUSCHAL unterstellt werden, ja, von denen das AMS offensichtlich ausgeht.

Zum 'Gag am Rande' wird angesichts dieser Ungeheuerlichkeiten, daß viele Arbeitslose, die das bewußte Schreiben erhalten oder erhalten haben (alle, die Schriftverkehr beherrschen und fähig sind, rund 10 Zeilen einigermaßen fehlerfrei zu schreiben...), QUALIFIZIERTER SIND WIE SEIN VERFASSER - und sie sich folglich zuallererst um die Stelle des- oder derjenigen bewerben müßten, der/die diesen 'Schimmelbrief' aufgesetzt hat: Der kurze und einfache Brief enthält nämlich 4 (vier!) grobe Rechtschreib-, Grammatik-, Tipp- und 'Schönheits'-Fehler...

Nach Erhalt dieses Schand-Schreibens - und wenige Tage vor Kurs-Antritt - hatte ich meinen bislang letzten sog. 'Kontroll-Termin' am AMS. Dabei hab' ich zum erstenmal meine jetzige 'Beraterin' kennengelernt, am Tag davor hatte ich mit ihr telefoniert. Zu diesem Anlaß wurde mir ein weiteres Schreiben übergeben, dessen Empfang ich quittieren mußte, ansonsten wäre ich 'gesperrt' worden - es enthält übrigens auch bloß den 'Zwangs-Befehl' und droht wie schon üblich mit 'Sperre'. Der Text dieses Schreibens strotzt vor blanken Lügen.

Auszüge daraus: "...wir..." (das AMS) "...haben gemeinsam die Maßnahmen der möglichst schnellen Beendigung Ihrer Arbeitslosigkeit vereinbart..." (weder von 'gemeinsam' noch von 'vereinbart' kann die Rede sein, es handelt sich um absolut einseitige Zwangsmaßnahmen)

...es handelt sich um absolut einseitige Zwangsmaßnahmen!

Weiter: ""Sie haben Ihr Interesse an einer Stellenvermittlung..." (stimmt - aber in für mich in Frage kommenden Berufen, nicht ohne jeglichen Berufsschutz irgendwo als Schankbursch!) "...bzw. an Schulungen und Kursen bekanntgegeben." Von Letzterem Interesse kann keine Rede sein - ich wäre zwar an SINNVOLLEN Kursen durchaus interessiert, aber ich wurde ohnehin niemals gefragt und habe auf gar keinen Fall jemals 'Interesse' an einem ZWANGS-'Kurs' gezeigt, in dem Menschen, die das überhaupt nicht nötig haben, zum soundsovielten Mal 'lernen', wie 'man' Lebensläufe schreibt oder sich um Stellen bewirbt. Hätte wer auch immer echtes Interesse an solchen Schand-'Kursen', wäre es übrigens auch nicht nötig, den 'Erwählten' ständig mit (Höchst-)Strafen ('Sperren') zu drohen. Der Text klärt mich in Folge noch darüber auf, auf welche verschiedenen Arten und Weisen ich gesperrt werden kann, und daß ich am 1. Werktag nach dem Kurs (wörtlich:) "ZWINGEND" am AMS vorsprechen muß, um meinen Anspruch geltend zu machen.

Eine weitere 'Ohrfeige ins Gesicht' folgt am Ende: "Sehen Sie das AMS bitte als Partner, der Sie bei Ihren Bemühungen um einen Arbeitsplatz professionell und engagiert unterstützt." Zu einer Partnerschaft gehören Mitspracherecht und Gleichberechtigung, beides wird ALLEN betroffenen Arbeitslosen klipp und klar verweigert - unsere einzige 'Alternative' ist es, bei Verweigerung der Teilnahme ohne einen Cent dazustehen, mit anderen Worten: Verhungern zu 'dürfen' - denn JEDE SPERRE IST EINE HÖCHSTSTRAFE: Die oder der Betroffene kann keine Miete mehr zahlen, keine Bekleidung, keine Körperpflege und kein Stück Brot, er oder sie muß Schulden machen, sich von Familie/Verwandten erhalten lassen oder einfach betteln, oder er muß klipp und klar verhungern.

Wer einzig und allein Zwangsmaßnahmen durchsetzt, ist weder 'BeraterIn', noch darf sich 'Service' nennen!

Übrigens: Wer einzig und allein Zwangsmaßnahmen durchsetzt, ist weder 'BeraterIn', noch darf sich 'Service' nennen, wer, wie das AMS. hunderttausende Menschen ins Unglück stürzt oder (wie im Fall des GIS des ORF) bloß Rechnungen schreibt und eintreibt.

Und nochmal übrigens: Jawohl, es gibt sie noch, die angeblich abgeschaffte 'Sippenhaftung'! Es gibt sie weniger stark ausgeprägt bei Sperren und vor allem bei der Notstandshilfe! Auf die hast Du nämlich keinen oder nur eingeschränkten Anspruch, wenn Dich DeinE PartnerIn laut 'staatlicher Kalkulation' zu erhalten vermag. Und wenn Du 'zu viel' Eigentum hast (ein Auto zum Beispiel, oder ein jahrzehntelang mühsam zusammengespartes Eigenheim), dann bist Du ebenfalls 'zu wohlhabend' für 'Notstandshilfe'. Ob sie damit zugleich Deine Familie ruinieren oder Dir Dein zu Hause nehmen, weil's Dir durchaus passieren kann, daß Du Dein Häuschen verkaufen mußt, um nicht zu verhungern, danach fragt Väterchen Staat nicht...

Sperren werden 'ohne Verhör' verhängt. Beispielsweise laut Kronenzeitung vom 5. Februar 2005 allein im Jahr 2004 in 37.700 Fällen einfachster 'Termin-Versäumnis'. Mußt Du Dir vorstellen: Du kommst zu spät, weil Du im Stau steckst oder mal verschlafen hast, oder Du hast einfach mal vergessen, und - schwupp! - schon hast Du 6 Wochen lang kein Geld mehr, keinen Cent, keinen Groschen. Keinen Pfifferling bist Du wert für diese AMS-Schergen mit Herrn Herbert Böhm an ihrer Spitze! Laut demselben Krone-Artikel wurden 2004 insgesamt rund 82.000 Sperren verhängt, der Rest wegen 'Verweigerung von Kursteilnahmen' oder auch wegen 'erwiesener Arbeitsunwilligkeit'. Wenn diese 'Beweise' von Arbeitsunwilligkeit ähnlich fadenscheinig und 'an den Haaren herbeigezogen' sind wie meine/unsere 'nicht ausreichenden persönlichen Kenntnisse und Fähigkeiten', dann Gnade uns Gott!

Wenn diese 'Beweise' von Arbeitsunwilligkeit ähnlich fadenscheinig und 'an den Haaren herbeigezogen' sind wie meine/unsere 'nicht ausreichenden persönlichen Kenntnisse und Fähigkeiten', dann Gnade uns Gott!

Bisher ist es mir gelungen, niemals 'gesperrt' zu werden. Die harte Tatsache ist jedoch, daß sogar das KÜNDIGUNGSRECHT zum Nachteil der Arbeitnehmer verfaßt ist!!!

Es kann jederzeit und aus vielen Gründen passieren, daß sich 'kleine Leute' gezwungen sehen, ihr Dienstverhältnis zu kündigen – 'Arbeitsunwilligkeit' ist dafür zwar ein möglicher, aber 'in Zeiten wie diesen' ziemlich der letzte vorstellbare Grund. Seit einiger Zeit werden wir dafür AUTOMATISCH mit 6 Wochen Sperre bestraft, früher waren's angeblich 4 Wochen. Soll heißen: Wenn Du Dich schweren Herzens dazu entschließt, Deinen Job aufzugeben (sowas tust Du ausschließlich aus triftigen Gründen – ist ja Deine Existenz), wirst Du automatisch dadurch bestraft, daß Dir für eine beträchtlich lange Zeit ALLES Einkommen gesperrt wird...

Laut Kronenzeitung vom 5. Februar d.J. wurden von inkl. 1996 bis inkl. 2004 vom AMS insgesamt rund 550.000 Sperren verhängt – aktuelle Tendenz: Dramatisch steigend. De facto sind das ebensoviele schwerwiegende, ja, u.U. vernichtende Eingriffe in Existenzen, und nur zu oft werden solche drakonische Strafen wegen Nichtigkeiten verhängt – beispielsweise wegen des Versäumens eines 'Kontroll-Termins'...

Österreich hat ungefähr 4 millionen Arbeitnehmer, sagen wir 5 millionen einschließlich der im Lauf der fraglichen 9 Jahre neu hinzugekommenen und ausgeschiedenen Arbeitnehmer. Demnach wäre bereits ungefähr jeder 10. Arbeitnehmer – NICHT Arbeitslose! – schon'mal gesperrt worden – und das ergibt einen ungeheuren, von mir aber nicht errechenbaren Anteil von ArbeitsLOSEN... Anscheinend sind wir alle Kriminelle, die bestraft gehören...

Anscheinend sind wir alle Kriminelle, die bestraft gehören!

ZWANG war jedenfalls noch niemals eine wirksame Hilfe. In Zeiten, in denen regelmäßig immer neue Rekord-Arbeitslosenzahlen veröffentlicht werden, kann Arbeitslosigkeit nicht durch Zwangskurse bekämpft werden – diese schaffen KEINEN EINZIGEN Arbeitsplatz. Im günstigsten Fall, wenn ich also durch den Kurs neue Arbeit finden sollte, verdränge ich eine andere Person in die Arbeitslosigkeit. Allein schon deshalb muß die Sinnhaftigkeit der AMS-'Zwangskurse' angezweifelt werden. Außerdem: Selbst im günstigsten Fall bin ich NACH dem bfi-Kurs höchstens NOCH ÜBERQUALIFIZIERTER, als ich davor schon war. Neues lerne ich trotz aller Bemühungen der TrainerInnen nur sehr wenig – das, was zum Sprichwort 'man lernt nie aus' gehört, ansonsten allenfalls ein bißchen auffrischen. 13 Wochen lang, um dann wieder und immer wieder als 'überqualifiziert' abgelehnt zu werden...

Weiters sei festgestellt, daß eine ganze Reihe WIRKLICH sinnvoller Kurse an 'vorherige schriftliche Einstellungs-Zusage' gebunden sind – z.B. eine Ausbildung zur Kosmetikerin oder Ordinationshilfe. Was davon zu halten ist? Wie bekloppt muß ein Arbeitgeber sein, damit er angesichts des aktuellen Überangebots an Arbeitskräften jemand zusichert, ihn irgendwann in einem halben oder auch ganzen Jahr fix einzustellen, nachdem die- oder derjenige vielleicht oder auch nicht einen Kurs bestanden hat? Derweil derselbe Arbeitgeber am aktuellen Arbeitsmarkt binnen weniger Tage 'fündig' wäre??? Klare Sache: Sowas tut sich jemand nur für Protektionskinder an, nicht aber für 'gewöhnliche' Arbeitslose. Und da ausgerechnet die sinnvollen Kurse NICHT angeboten werden, fehlt JEDER Sinn...

Wer auf's AMS geht, sieht in fast allen Warteräumen weiße DIN-A1-Plakate, auf denen das AMS u.a. damit für sich wirbt, daß allein im Jahr 2001 418.000 Arbeitslose mittels Kursen 'gefördert' wurden. Angesichts der o.a. 'Beschränkungen' von sinnvollen Kursen unterstelle ich, daß ein Großteil dieser 'Förderungen' ähnliche 'Zwangsmaßnahmen' waren wie jener Kurs, den ich soeben absolviere – und der den Steuerzahler angeblich pro Kopf und Nase € 5.000,- kostet – zusätzlich zum Arbeitslosen- oder Notstandshilfe-Geld. Tendenz: Anzahl der 'Kursmaßnahmen' ebenfalls stark steigend. Bei 200.000 jährlichen 'Zwangskursen' à € 5.000,- stünde unterm Strich EINE MILLIARDE beim Fenster rausgeschmissene EUROS FÜR KEINEN EINZIGEN GESCHAFFENEN ARBEITSPLATZ. Grasser will nächstes Jahr laut Medien 328 millionen Euro im Budget einsparen. Ich weiß, wo er sie herkriegen kann...

Bei 200.000 jährlichen 'Zwangskursen' à € 5.000,- stünde unterm Strich EINE MILLIARDE beim Fenster rausgeschmissen!

Der bekannteste Effekt dieser Kurse ist das 'Verschwinden' der Teilnehmer aus der offiziellen Arbeitslosen-Statistik – WAS, VERDAMMT, SOLL DAS EWIGE BESCHÖNIGEN??? Hört doch endlich mit den Lügen auf, und damit das gesamte Volk für blöd zu halten!

Mein jetziger Kurs ist nicht der erste, in den ich gezwungen werde. Übrigens kostet er mich ungefähr ein Drittel meines bisherigen Einkommens, denn ich mußte für diesen Kurs meine 'geringfügige' Arbeit aufgeben – schon das allein ist eine finanzielle Katastrophe für mich.

Vor etwa drei Jahren – und in späterer Folge durch Erinnerung an persönliche Erlebnisse aus dem Ausland – hat's aber bei mir endgültig 'geklingelt'. Damals hat sich eine AMS-Beraterin wirklich ehrlich bemüht, mir, wenn sie schon mußte, wenigstens den am besten für mich geeigneten Kurs zukommen zu lassen. Schon bei der Vorstellung am Kurs-Institut hat sich dann allerdings herausgestellt, daß es sich um die 'üblichen' Vorstellungsgespräche u.dgl. gehandelt hätte, doch hat mich allein schon die Arroganz der Dame am Kurs-Institut mehr als nur befremdet (ich wurde in Folge übrigens nach nicht'mal 5 Minuten rausgeschmissen, aber vom AMS NICHT gesperrt, weil ich mich durchsetzen konnte mit meinen Argumenten). Die Dame hat vor allem EINEN schwerwiegenden Fehler begangen – sie hat behauptet, mein neuer Beruf wäre es, in Kursen zu sitzen. Ich hab' ihr geantwortet, daß das nicht stimmt, daß mein neuer Beruf vielmehr darin besteht, neue Arbeit zu finden – aber in mir hat's da eben 'geklingelt'. Zu Hause hab' ich ins Internet geguckt und herausgefunden, daß das fragliche Institut ('verkappt' unter anderem Namen) zu einem der größten PRIVATEN Kurs-Anbieter Österreichs überhaupt gehört.

Im Klartext: Die haben gar nicht das Interesse, mich am Arbeitsmarkt zu vermitteln! Diese privaten Kurs-Anbieter haben vielmehr das Haupt-Interesse, so oft und so viel wie möglich an mir zu verdienen, kurz, mich in möglichst vielen ihrer Kurse zu sehen – und, als Arbeitsloser, AUF KOSTEN DES STEUERZAHLERS.

Häufig prahlen solche Kurs-Anbieter auch mit ihren 'Vermittlungs-Erfolgen' – aber die sind ebenso häufig auch sehr zweifelhaft. Während meiner Zeit im Ausland ist u.a. 'aufgeflogen', daß solche Kurs-Anbieter Absprachen mit gewissen Arbeit-'Gebern' hatten, die dann gezielt Kurs-Absolventen beschäftigt haben – aber nur über die mindet nötige Zeit. Dort wurden sie 'wie Zitronen ausgequetscht' und danach brutal wieder rausgeschmissen, um Platz zu schaffen für den nächsten 'Vermittlungs-Erfolg'... Blanke Manipulation von 'Erfolgs-Statistiken'...

Hört doch endlich mit den Lügen auf, und damit das gesamte Volk für blöd zu halten!

Am betrüblichsten ist jedoch, daß alle diese Problem-Themen schon seit Jahren und in immer wieder neuen Facetten medial aufbereitet und diskutiert werden, daß die Sinnlosigkeit all der Kurse längst bekannt ist – und daß sie trotzdem vonm Gesetzgeber und AMS mit unfaßbarer Sturheit durchgesetzt und sogar noch dramatisch verstärkt werden. 1 milliarde Euro pro Jahr oder mehr aus Steuer-Geldern für relativ wenige Anbieter von sinnlosen Kursen = Absahnen.

Insgesamt hat der Gesetzgeber für uns Arbeitslose eine unfaßbar einseitig-nachteilige Lage geschaffen – und diese Ungerechtigkeit gilt es auszumerzen.

TEIL 2 - BEGINN
persönlicher-subjektiver 'Bericht' vom "gesellschaftspolitischen diskussionsforum" (AK/ÖGB) am 8.April 2005

Erste und wichtigste persönliche FORDERUNG an die Politik ALLER Couleurs: Behandelt uns Arbeitslose endlich wieder wie Menschen und nicht wie Kriminelle!

Persönliche Gedanken:

Für diese - spontane und davor nie geplante oder auch nur überlegte - Forderung hab' ich bei obgenannter Veranstaltung vollkommen unerwartet starken 'Auftrittsapplaus' erhalten. Etliche Freunde und (so wie ich) vom AMS 'Qualifikations- und Vermittlungshilfe-Zwangsbeglückte' hatten mir ans Herz gelegt, ja, mich gebeten, nur ja nicht zu schweigen. Folglich hatte ich mir 'treffende Worte und Formulierungen' in Sachen unserer Anliegen, unserer ohnmächtigen Wut über himmelschreiendes Unrecht zurechtgelegt. Als es dann aber soweit war gegen Ende einer 'Einleitungsrunde', als ich mich redlich bemüht hatte, nicht nur an unsere/meine Sorgen und Anliegen zu denken, sondern auch und vor allem all den übrigen Teilnehmern zuzuhören, da war plötzlich - uups! - alles davor 'Geplante' futsch, weg, vergessen. Ausgerechnet in jenem Augenblick, in dem mir das Mikro in die Hand gedrückt wurde. "Pfeif' drauf," ist's mir da durch den Kopf geschossen, "wahrscheinlich wär' ohnehin alles bloß gekünstelt gewesen und hätt' darum nach leeren Floskeln geklungen! Das Einzige, das jemals richtig war und das ich jetzt tun muß, ist, mein Herz nicht in die Hosen rutschen, sondern es sprechen zu lassen..."

Bericht:

Das Thema lautete "(K)Eine Lobby für Arbeitslose - welche Interessenvertretung brauchen Arbeitslose?". Erfahren hatte ich von diesem "gedifo" durch meine derzeitige bfi-'Trainerin' im sog. 'Handels-Modul'. Daß nur der Veränderungen erreichen kann, der sich engagiert, hatte sie gesagt, aber das war mir eh schon seit vielen Jahren nicht mehr neu, und, naja, Schweigen, Schüchternheit und mangelhaftes Selbstvertrauen waren überhaupt noch niemals 'meins'... Ich hatte mich also wie ausdrücklich erbeten angemeldet und auch eine Bestätigung dieser meiner Anmeldung erhalten, alles per e-mail.

Persönliche Gedanken:

Schon allein dafür ein erstes "Danke!" an AK und ÖGB, denn sogar solch eine Kleinigkeit ist ein Zeichen von Menschlichkeit - ein Stückchen von jener Achtung vor anderen Menschen, die ich zwar Zeit meines Lebens als selbstverständlich betrachtet habe, die mir aber in den letzten Jahren immer weniger zuteil wurde von Seiten des Gesetzgebers und seiner für mich leider schon länger, als mir niemals lieb war, zuständigen Exekutiv-Behörde, dem AMS. Und auch immer weniger von sogenannten Arbeit-'Gebern', die sich viel zu oft nicht'mal mehr die Mühe machen, höfliche, seriöse und hochqualitative Bewerbungen wenigstens ebenso höflich zu beantworten: Wenn schon eine Absage, dann tausendmal lieber in menschlicher Form und nicht mit dem Gefühl verbunden, schlicht und einfach wie ein Paria ignoriert zu werden...

À propos, übrigens habe ich es sogar am AMS bisher ausnahmslos immer erreicht, selbst von anfangs mißtrauischen oder mürrischen 'BeraterInnen' (ich hatte deren 5 = fünf bei meinen letzten 6 = sechs 'Kontroll-Terminen') freundlich und höflich verabschiedet zu werden. Wohl deshalb, weil ich meinerseits es bisher stets geschafft habe, mein jeweiliges Gegenüber sogar in für mich existenzbedrohenden Situationen niemals zu beschimpfen, sondern sachlich und wie leider oft nötig sehr bestimmt, aber zugleich höflich, ruhig und menschlich zu bleiben - denn: Wer tobt, schimpft und brüllt, darf nur Ablehnung erwarten und keine Achtung.

Nehmt euch in Acht, ihr Verursacher und Schergen! Es ist für euch schon fünf vor zwölf!

Allerdings, mein Respekt vor dem Wort 'Berater' ist leider im Lauf der Jahre aus mehreren Gründen verloren gegangen, wie auch jener vor dem Wort 'Service', aber davon ein andermal. Doch ist auch das keineswegs Schuld all der 'Berater' selbst, sondern 'bloß' eine winzigkleine von vielen zumeist viel furchtbareren Folgen einer für uns 'kleine Leute' - Jugendliche, Mütter und Väter, PensionistInnen, ArbeitnehmerInnen nahezu aller Berufe, Arbeitslose und Kranke - unfaßbar einseitig-nachteilig 'umgereformierten' Gesetzgebung. Tendenz: Vorläufig noch in immer schrecklicherem Maß immer noch einseitig-nachteiliger, jedoch zugleich zunehmend deutlicher werdende 'Lichtstreifen am Horizont'. Also nehmt euch in Acht, ihr Verursacher und Schergen all der einseitigen Volks-Entmündigungen, und ihr 'Architekten' und Profiteure der - einstweilen noch! - so dramatisch zunehmenden Volks-Verarmung. Denn die Frage ist inzwischen längst nicht mehr, OB, sondern einzig und allein nur noch, WANN ihr endlich vor euren Richtern stehen und zur Verantwortung gezogen werdet! Vorerst habt ihr es allerdings noch in euren eigenen Händen, euch eines Besseren zu besinnen und alle eure oh so sehr zum Himmel stinkenden Fehler wiedergutzumachen - nichts wäre mir lieber, und ich würde euch von Herzen gern vergeben! Doch bleibt euch nur noch kurze Zeit, denn: Die 'Schmerzgrenze' ist nicht 'bloß' erreicht, sondern längst tief unter die Gürtellinie 'unterboten'! Ich glaube zwar nicht echt, daß ihr mir glaubt, aber ich sag's trotzdem: Es ist für euch schon fünf vor zwölf...

Ab hier 'Bericht' und persönliche Gedanken bunt gemischt:

So gegensätzlich es klingt - ich bin einerseits unverbesserlicher Individualist und Optimist, aber dazu gehört andererseits ebensosehr 'gesunder' Pessimismus. Nicht Zweckpessimismus, sondern einfach eine Art von Realismus: Ich hab' im Lauf der Jahre gelernt, niemals zu viel bzw. lieber zu wenig denn zu viel zu erwarten. Mit dieser Haltung werd' ich nämlich niemals allzu sehr enttäuscht, freu' mich über kleine Fortschritte und setze mir das nächsten Ziel, statt im Winkerl zu sitzen und bitterlich zu weinen und zu schmollen.

Infolgedessen hatte ich vom "gedifo" nicht viel erwartet - um ehrlich zu sein, ich hatte eher mit mehr oder weniger leeren Lippenbekenntnissen und schlimmstenfalls mit nackter, blanker Schönrednerei gerechnet, denn egal, wie sehr oder nicht sich schwarz, blau und orange noch verbrüdern oder in die Haare kriegen, spätestens im nächsten Jahr gibt's ja auf jeden Fall neue Wahlen. Anders gesagt: Ich hatte eine Art 'vorverlegte Wahlkampf-Veranstaltung' befürchtet - und ganz aus der Welt ist diese Befürchtung noch lange nicht, trotz aller meiner überwiegend positiven und sogar äußerst ermutigenden Erinnerungen an diese Diskussions-Veranstaltung: 'Gebrannte Kinder' undsoweiter, unsereineR hat einfach schon zu viel erlebt, um noch jemals leichtgläubig denen zu vertrauen, die uns schon so oft so sehr im Stich gelassen haben...

Bei der Ankunft zunächst Mißtrauen ob der geführten Anwesenheitslisten und gleich darauf das Erkennen des eigenen Vorurteils: "Quatsch! Diese Anwesenheitslisten sind gar keine 'Big Brother-Überwachung', hab' mich ja freiwillig angemeldet! Die wollen bloß wissen, wer denn tatsächlich auch gekommen ist, das würd' ich als Gastgeber ebenso gerne wissen..."

Dann Staunen - wann hab' ich das letztemal ein Buffet erlebt, bei dem ich mir einfach so viele Getränke nehmen durfte, wie ich wollte? Hey, wir sind Arbeitslose, offenbar haben wir uns schon zu sehr daran gewöhnt, oft wie Viecher behandelt zu werden, die erst dann die Reste vom Trog kriegen, wenn alle Anderen sich schon bedient haben - was'ndasnuwieda, plötzlich darf ich mal ungehindert ran?! Vorweggenommen: Das ist die gesamte Veranstaltung über so geblieben und hat mit einem kalten Buffet geendet. Einerseits hab' ich bald meine anfängliche Zurückhaltung aufgegeben, aber andererseits ist's mir auch niemals in den Sinn gekommen, gierig 'reinzuhauen' oder die gute Gelegenheit gar dazu zu mißbrauchen, um möglichst viel zu 'hamstern' und nach Hause zu schleppen. Übrigens ist mir auch niemand sonst aufgefallen, der sich auf solch tiefes Niveau begeben hätte - allem Anschein nach hat die uns schon viel zu oft vorenthaltene und jetzt endlich'mal zuerkannte Menschenwürde voll und ganz die instinktive oder auch bewußte Reaktion nicht nur in mir ausgelöst, mich/uns auch meiner-/unsererseits dieser Würde würdig zu erweisen und trotz aller oft erlebten Not und Knappheit nur ja nicht gierig in mich/uns 'reinzumampfen', was nur geht...

An AK und ÖGB jedenfalls ein zweites "Danke!" für ein Stückchen so oft so sehr entbehrter Menschenwürde!

Falls ich soeben nicht ganz deutlich war, eine 'Illustration': Vor wenigen Tagen war ich mit ca. 40 anderen AMS-'Zwangsbeglückten' ALLER 'Niveaus' auf der Publica & Gast im Prater. Dort haben sich einige Wenige sofort und wie Wilde auf alle Kostproben gestürzt, die sie nur kriegen konnten, und nachher haben sie auch noch mit ihren 'Trophäen' geprahlt... Tja, genau solche unwürdigen Manieren haben beim "gedifo" meines Wissens ganz und gar 'gefehlt' - aber sie wurden dort auch von niemand 'vermißt'. An AK und ÖGB jedenfalls ein zweites "Danke!" für ein Stückchen so oft so sehr entbehrter Menschenwürde!

Dann wieder neues Mißtrauen, Skepsis, jedoch - ich nehm's erneut vorweg - mit 'Happy End' nach etwa einer Stunde. Diese Stunde lang ist's fast genauso zugegangen beim "gedifo" wie in meinem (trotz aller Bemühungen unserer 'TrainerInnen') Augenauswischerei-Kurs am bfi: Ein 'Zweipersonen-Kennenlern-Spielchen' zu Beginn, dann eine Art 'Gruppen-Einteilung', je nach 'Gesellschaftsrang', vor ungefähr 20 Flip-Charts zwecks Sammlung von Schlagworten zum Thema - von uns Langzeit-Arbeitslosen bis hin zu den Parteien-Vertretern. Deren Flip-Chart hab' ich danach übrigens noch genauer angeguckt wie ohnehin alle übrigen Beiträge. Nicht nur für meinen Geschmack, sondern sogar für eine deutliche Mehrheit (das hab' ich später bei Plaudereien = bei meiner 'Privat-Meinungsumfrage' herausgekitzelt), war diese Parteien-Chart die mit Abstand dürftigste und nichtssagendste Chart von allen... Schämt Euch, ihr Politiker!

Schämt Euch, ihr Politiker!

Das 'Zweipersonen-Spielchen' hat sich freilich schon von Beginn an als großes Glück für mich entpuppt - übrigens beinahe wörtlich entPUPPT. Ziemlich weit vorne hatte ich mich hingesetzt, 'extrem links' nach Parlaments-Begriffen sozusagen, obwohl ich alles nur kein 'Extremist' bin, sondern mich vielmehr für ausgesprochen 'gemäßigt' halte - aber wenigstens 'links' stimmt, womit Ihr also auch meine 'politische Einstellung' kennt...

Kurz darauf hat sich herausgestellt, daß nur wenige Stühle von mir der Hausherr himself saß, Josef Wallner von der AK, und direkt neben mir ein ganzer 'AK-Block'. Der Sitz zu meiner Linken war da noch frei - aber nicht mehr lange. Plötzlich kam da nämlich eine bezaubernde Dame 'wie aus dem Nichts' und hat sich neben mich gesetzt. Nicht viel größer wie die Puppen meiner Cousine in meinen Kindheits-Erinnerungen - freilich, damals war ich auch noch nicht einsneunzig groß, also, ungefähr einsfünfzig oder einsfünfundfünfzig 'maß' die Dame 'nur', sie könnt' meine Mutter sein. Und irgendwie - fragt mich bitte nicht wieso und warum, ich weiß es nämlich nicht - hab' ich sie denn auch sofort als 'Ersatz-Mutter' 'adoptiert' (meine wirkliche Mutter hab' ich schon 1972 verloren). Ich kann manchmal ganz schön verschlossen sein, trotz aller Liebe zu Plaudereien, aber beim 'Zweipersonen-Spielchen' wär' dann mein ganzes Leben einfach 'herausgesprudelt', wenn Zeit genug dafür gewesen wär', und ich bereu' bis heut' kein Wort und keinen Buchstaben davon. Später hab' ich dann von dritter Seite erfahren, aber zu diesem Zeitpunkt hatte ich mir das längst selber zusammengereimt, daß die Dame (wörtlich) 'Alt-Funktionärin' und eine Kämpfernatur ist, die der Politik schon so manches harte Gefecht geliefert hat. Sie hat's übrigens auch beim "gedifo" so gehalten. Ich hab' nicht das Recht, ohne ihre Einwilligung ihren Namen preiszugeben, aber viele von Euch kennen sie. Abends, nach dem "gedifo", hab' ich mich dann (wörtlich) "weit aus dem Fenster gelehnt" und mich von ihr mit dem Gruß "Auf Wiedersehen, Mutter!" verabschiedet. Ein 'Kußhändchen' hab' ich dafür zurückgekriegt - und mich wie ein Sechsjähriger darüber gefreut...

Was die Flip-Charts betrifft, so hatte ich den Eindruck, daß einfach jedeR, die oder der sich einer und oft sogar mehreren 'Gesellschaftsgruppen' zugehörig gefühlt hat, seine Schlagworte nach Lust und Laune dazugeschrieben - oder das bleiben lassen hat. Danach sind die beiden (ja ja, es gab eine Dame und einen Herrn eigens dafür) Moderatoren hergegangen und haben all die Schlagworte auf noch größeren Flip-Charts zusammengesammelt. Hat gut ausgesehen und in Summe sehr repräsentativ die herrschende Meinungs-Vielfalt dokumentiert. Vor allem aber wurde damit - und das war für mich das 'Happy End' dieser Stunde - ohne wenn und aber sonnenklar, daß es hier keineswegs um 'Schönreden' oder 'Lippenbekenntnisse' gehen konnte, sondern daß Klartext geredet werden sollte.

Umso gespannter war ich auf die folgende 'Einleitungsrunde' mit ungefähr 20 Wortmeldungen einschließlich meiner eigenen 'Eröffnung' - waren hier allzu viele 'Motzer' oder 'Nörgler' am Werk, oder sollte tatsächlich das folgen, was ich immer mehr zu erhoffen begann? Ich nehm's schon wieder vorweg: Kaum Nörgler, zwar natürlich viele Klagen und Vorwürfe vor allem in Richtung des Gesetzgebers, das konnte gar nicht anders erwartet werden (sonst hätte sich ja allein schon das Thema von Beginn an erübrigt), aber alles in allem hochintelligente und mehr als nur 'ideenreiche' Aussagen und Vorschläge aller Art. In gemäßigtem, niemals aufgebracht oder gar unqualifiziert klingendem Ton. Eindeutig: Hier waren keine 'Larifari-Quassler' oder 'Wendehals-Schönredner' am Werk, sondern Arbeitslose und/oder Engagierte, die den Mut dazu haben, sich nicht kleinlaut zu ducken, sondern sich offen zu wehren gegen das Unrecht.

Arbeitslose und/oder Engagierte, die den Mut dazu haben, sich nicht kleinlaut zu ducken, sondern sich offen zu wehren gegen das Unrecht!

Die Frage war einzig und allein, wie das künftig am besten geschehen könnte. Für mich war von Beginn an völlig klar - und ich habe das Hrn. Wallner auch gesagt - das im Rahmen des "gedifo" ein neues, fünftes sog. 'Projekt' mit dem Ziel des Aufbaus einer Interessenvertretung für Arbeitslose geschaffen werden soll (vier 'ältere Projekte' mit anderen Themen bzw. Zielen existieren bereits). Ebenso klar war mir von allem Anfang an, daß ich in diesem '5. Projekt' mitarbeiten will - Koordination ist offenbar eines meiner 'angeborenen' und auch beruflich immer wieder ausgeübten Talente, und wir Arbeitslose dürfen es meiner Überzeugung nach einfach nicht zulassen, noch weiter geschwächt zu werden, indem man uns in möglichst viele UNkoordinierte Selbsthilfe- und Interessen-Gruppen und -Grüppchen zersplittert. Jede dieser Selbsthilfe- und Interessen-Gruppen hat ihre eigenen Ziele, Absichten, Ambitionen und auch Methoden - und meinen vollen Respekt -, aber es muß eine Sammelstelle geben, die alle diese unterschiedlichen Bewegungen 'bündelt' (='koordiniert') und dafür sorgt, daß wir Arbeitslosen immer dann, wenn das am nötigsten ist, mit vereinten Kräften und folglich STARK auftreten. Unsere Gegner, in meinen Augen der Gesetzgeber, das AMS und die Arbeit-'Geber', haben dagegen das Interesse, uns wie bisher so SCHWACH wie nur möglich und möglichst noch SCHWÄCHER zu sehen: Um uns auch weiterhin nach Lust und Laune und auf Gnade und Verderb herumzukommandieren, uns für Nichtigkeiten oder überhaupt anderer Leute Sünden drakonisch, ja, existenzvernichtend bestrafen zu dürfen - und zwar ohne Verhör, ohne Prozeß und ohne Verteidigungs-Möglichkeit - sowie sich an uns krumm und schief zu verdienen auf Kosten des Steuerzahlers.

Uns für Nichtigkeiten oder überhaupt anderer Leute Sünden drakonisch, ja, existenzvernichtend bestrafen zu dürfen!

Liebe Freunde, wir müssen aufhören, uns als 'Schwache' zu sehen! Wir müssen beginnen, uns als die demokratische Mehrheit zu fühlen, die wir de facto längst sind! Denn nicht allein wird unsere Anzahl auf lange Sicht ständig zunehmen, auch viele Nicht-Arbeitslose werden ständig ärmer und ärmer, derweil die Reichen, die jetzt noch mittels ihres Kapitals das Sagen haben, letztendlich nichts Vernünftiges zu sagen wissen (außer daß sie uns aussaugen, wo immer sie können, jedoch: Weiter wie bis in ihre Brieftasche denken sie nicht, ihr Geld und ihre krankhafte Gier nach noch mehr Geld blenden sie zu sehr). Dieselben Reichen zerfleischen einander erstens sowieso andauernd gegenseitig, werden dabei zwar zweitens vorerst immer reicher und noch reicher, aber drittens zugleich immer weniger und noch weniger...

Liebe Freunde, wir müssen aufhören, uns als 'Schwache' zu sehen!

Aus solchen oder ähnlichen Gedanken hat mich dann die 'Einleitungsrunde' gerissen, ich habe mich mit aller Kraft bemüht, zuzuhören und nicht an mich und meine Anliegen zu denken - dennoch kann ich mich heute kaum noch an die Aussagen anderer Teilnehmer erinnern. Dies aber nicht etwa, weil ich unaufmerksam war oder andere Menschen nichts zu sagen hatten! Sondern weil ich tief beeindruckt und bewegt war von der Erkenntnis, wie sehr dieselbe Wut, wie sehr dieselbe Empörung, wie sehr dieselbe (gewaltlose) Notwehr-Idee, die ich selber bis in die Haarspitzen fühle, wie sehr und wie verblüffend einheitlich dies alles rund um mich ja ohnehin schon verbreitet ist, und wie viele - immer mehr! - Menschen den Mut aufbringen, so wie wir aufzustehen und uns nicht länger alles gefallen zu lassen! Daß zwar viele motzen und nörgeln, hatte ich bislang gedacht, daß sich aber nur die Wenigsten hervor zu treten trauen. Vor Freude heulen hätt' ich können bei der Erkenntnis, daß ich längst nicht mehr so einsam, so allein, so im Stich gelassen und so wehrlos dastehe, wie ich geglaubt hatte! Über diesem innerlichen Jubel ist alles zerronnen, verdunstet, verblaßt, was ich mir zurechtgelegt hatte...

...und urplötzlich wurde mir zum erstenmal an diesem Abend das Mikro zugereicht...

Gedanke durch den Kopf, wie eingangs erwähnt: "...das Herz sprechen lassen!"

Vor Freude heulen hätt' ich können bei der Erkenntnis, daß ich längst nicht mehr so einsam, so allein, so im Stich gelassen und so wehrlos dastehe, wie ich geglaubt hatte!

Ungefähre Rekonstruktion: Als 'Kurs-Zwangsbeglückter' hab' ich mich vorgestellt, in kurzen Worten zu erzählen versucht, wie himmelschreiend ungerecht wir Arbeitslosen richtiggehend systematisch in sinnlose Kurse gezwungen werden, die keinen einzigen Arbeitsplatz schaffen und überhaupt nix bewirken, aber sündteures Steuergeld kosten. Von der ständigen Drohung mit Höchststrafen in Form von AMS-'Sperren' hab' ich erzählt, die dann schon beim kleinsten, ja, nichtigsten und oft an den Haaren herbeigezogenen Anlaß verhängt werden. Und davon schließlich, daß der Gesetzgeber uns Arbeitslose in den letzten Jahrzehnten immer stärker benachteiligt hat und uns immer ungerechter behandelt.

Plötzlich: "...das ist kein Diskussionsbeitrag, sondern eine FORDERUNG! Der Gesetzgeber, soll heißen die Politik ALLER Couleurs, muß RADIKAL umdenken..."

Gedacht in diesem Augenblick, aber nicht gesagt: "Hoppla, so 'extremistisch' sollte das alles gar nicht klingen! Ach, was soll's, mein Herz will's nun'mal genau so sagen und nicht anders!"

Fortsetzung und Ende: "...nämlich uns Arbeitslose endlich wieder wie Menschen behandeln und nicht wie Kriminelle! Danke!"

Damit hab' ich mich wieder gesetzt - und Bauklötze gestaunt über den Applaus, der jetzt kam, und den ich mir nie im Leben erwartet hatte (ich bin eher Widerstand gewohnt, weil ich so oft und lange zwischen rivalisierenden Gruppen stand). Gedanke im selben Moment: "Na, jetzt bleibt nur noch eins: Augen zu und durch! Trag' nur weiter den ganzen Abend über dein Herz auf der Zunge an Stelle von vorbereiteten 'künstlich-Formulierungen'..."

(Wer von Euch bis hier gelesen hat, verdient eigentlich meinen großen 'Ichkannsnichtglauben-Orden'. Hoffentlich genügt Euch trotzdem ein einfaches "Danke!". Die abschließenden Teile dieses 'Berichts' – das'Ende' und das 'Danach' - folgen nächste Woche, aber danach hör' ich keineswegs auf, sondern fang' erst so richtig an mit'm - selbstredend gewaltlosen - 'Der-Politik-Auf-Die-Finger-Klopfen'!)

TEIL 3 - ENDE
persönliche-subjektive Eindrücke vom "gesellschaftspolitischen diskussionsforum" (AK/ÖGB) am 8.April 2005

Was wir Arbeitslosen gemeinsam haben? Unsere Meinungsvielfalt!

"Kinder sind Weltmeister im Verhandeln", hat kürzlich (eh klar, in anderem Zusammenhang) meine derzeitige bfi-'Trainerin' von sich gegeben, und es stimmt voll und ganz: Kinder spielen instinktiv ihren entzückend naiven Charme aus, wenn sie von Erwachsenen was auch immer wollen, und damit entwaffnen sie uns oft genug sogar gegen alle Regeln der Vernunft. Meist erreichen Kinder damit 'mildernde Umstände' oder überhaupt völlige 'Straffreiheit'. Übrigens sind's keineswegs faule Ausreden, sondern: Kindermund tut Wahrheit kund. Aber eben mit jener 'Kinder-Logik', von der noch kein 'erwachsenes' Vernunft-Denken gefordert wird, soll heißen noch kein Gedanke an weiter reichende Folgen und Auswirkungen.

Zwei 'Kindergarten-Weisheiten' sind besonders typisch für derlei - absichtliches?! - 'Umleiten' unserer Erwachsenen-'Vernunft': Erstens, "...das andere Kind hat's tun dürfen, drum darf ich's auch...", und notfalls zweitens, "...aber das andere Kind war ja noch viel schlimmer wie ich..."

"...aber in Deutschland oder sonstwo sieht's ja noch viel schlimmer aus wie bei uns..."
Diese 'Argumente' sind in den letzten Jahren so furchtbar 'typisch' geworden, daß mir' das Kotzen kommt.

Aus Politiker-Mund klingt dieselbe Kindergarten-(Schein-)'Logik' dann ungefähr so: "...aber in Deutschland oder sonstwo sieht's ja noch viel schlimmer aus wie bei uns...", sowie dieses unverschämte "...soziale Sicherheit kostet zu viel Geld, ist folglich unwirtschaftlich und wird anderswo zunehmend abgeschafft..." als verlogener Vorwand für mehr und immer noch mehr Sozial-Abbau. Diese 'Argumente' sind in den letzten Jahren so furchtbar 'typisch' geworden, daß mir' Kotzen kommt, wann immer ich sie höre. Denn von Erwachsenen, insbesondere von jener (angeblichen) 'Elite', aus der Regierungen bestehen (oder bestehen sollten), wird mehr verlangt wie 'Kindergarten-Logik': Die schnöde Wahrheit ist, daß keineswegs 'gut', sondern meist nur etwas weniger schlecht ist, was irgendwo noch schlechter ist. Kurz, Ungerechtigkeit bleibt auch dann Ungerechtigkeit, wenn anderswo noch ungerechter gehandelt wird...

Solche und ähnliche Klagen waren mit verblüffender Offenheit auch am 8. April bei einer ganzen Reihe von Wortmeldungen zu hören. Grundtenor laut meinen subjektiven Eindrücken: Die Politik hat kläglich versagt und ist schon viel zu lange den berühmtberüchtigten 'Weg des geringsten Widerstands gegangen - indem sich die Politik immer wieder und zum einseitigen Nachteil aller 'kleinen Leute' (= des Volks) dem Kapital und dessen Wünschen gebeugt hat.

Sogar die Veranstalter des 'gedifo', AK und ÖGB, kamen (nicht zu Unrecht!) 'unter Beschuß': Weil diese beiden hochoffiziell als UNSERE (= ArbeitnehmerInnen-)Interessenvertretungen geschaffenen Einrichtungen zugleich Betreiber eines der größten Weiterbildungs-Institute sind, des bfi. Das wäre an und für sich okay und sogar sehr erfreulich, hätten sich dadurch nicht AK und ÖGB sozusagen 'vom Gärtner zum Bock' gemacht. Denn derzeit besteht ein beträchtlicher Teil des bfi-'Programms' aus den von mir bereits so beklagten und kritisierten ZWANGS-Kursen für Arbeitslose, die keinerelei Arbeitsplätze schaffen, aber unfaßbar viel Steuerzahler-Geld kosten. Buchstäblich zum Fenster hinausgeschmissenes Geld.

Derzeit besteht ein beträchtlicher Teil des bfi-'Programms' aus den von mir bereits so beklagten und kritisierten ZWANGS-Kursen für Arbeitslose!

Angesichts dieser Bemerkungen und des Themas des 'gedifo' (= "Welche Interessenvertretung brauchen Arbeitslose?") wird es sicherlich niemand verwundern, daß EIN bestimmter Ruf mit Abstand am lautesten zu hören war: Eine solche Interessenvertretung MUSS vollkommen frei von jedweder Partei-Abhängigkeit sein!

Inwieweit eine solche Partei-Ungebundenheit auf AK und ÖGB zutrifft, darüber scheiden sich die Geister - obzwar mit deutlicher Neigung in Richtung (schon zu oft demonstrierter) Partei-Linientreue. Meine persönliche Auffassung ist, daß mir späte Einsicht lieber ist wie überhaupt keine Einsicht. Immerhin: AK und ÖGB HABEN jenes 'gedifo' veranstaltet, bei zumindest mal Klartext geredet wurde. warten wir also ab, ob AK und ÖGB auch Taten folgen lassen und endlich tatsächlich wieder UNSERE Interessen vertreten, und zwar mit aller Kraft und vollem Einsatz. Sollte das allerdings nicht geschehen, muß sich dieses österreichische Volk wie schon in der Vergangenheit wieder einmal ohne Hilfe durchsetzen und wird das auch tun - so wie seinerzeit in Zwentendorf und in Hainburg. Ich fürchte allerdings, daß das dann auch das Ende von AK und ÖGB bedeuten könnte...

Gegen Ende des 'gedifo' hatten die anwesenden Selbsthilfe-Initiativen Gelegenheit, sich und ihre Anliegen zu präsentieren. Dabei wurde mir deutlich, wie vielfältig unsere Meinungen und unsere konkreten Ziele sind - jede einzelne dieser Gruppen verdient vollen Respekt, doch sind in Summe diese Meinungen und Ziele nach allen Richtungen 'zersplittert'. Nach dem 'gedifo' wurde mir von mehreren dieser Initiativen angeboten, mich ihnen anzuschließen bzw. ihnen beizutreten, aber zu diesem Zeitpunkt war mein Entschluß bereits gefaßt: Wir BRAUCHEN tatsächlich eine GEMEINSAME = über alle Meinungsvielfalt hinausgehende Vertretung, die die einzelnen Meinungen und Ziele 'bündelt', und genau in dieser 'Sammelstelle' will ich für UNSER ALLER ZIELE arbeiten.

Wir BRAUCHEN tatsächlich eine GEMEINSAME = über alle Meinungsvielfalt hinausgehende Vertretung!

Beim derzeitigen Stand der Dinge BENÜTZEN unsere 'Gegner' (noch!) die Tatsache, daß wir so vielfältiger Meinungen und so 'zersplittert' sind, derweil wir doch in Wahrheit EINE sogar sehr starke Gruppe einseitig Benachteiligter bilden! Wir müssen also endlich lernen, uns nicht länger 'zersplittern' und dann 'net amoi ignorieren' zu lassen, und wenn es nicht anders geht, müssen wir zu diesem Zweck auch mal deutlich 'die Zähne zeigen'. Denn nicht das Volk hat dem Kapital = der Wirtschaft zu dienen, sondern UMGEKEHRT: Nur wenn es dem Volk gut geht, kann es langfristig auch der Wirtschaft = dem Kapital gut gehen ('volkstümlich' gesagt: Wo's kein Geld mehr gibt, kann auch niemand mehr was kaufen). Genau dieses Axiom haben Wirtschaft, Kapital und Politik jedoch bereits viel zu lange außer Acht gelassen - trotz aller gegenteiligen (und oh so leeren) Lippenbekenntnisse wurde stets nur zum eigenen Vorteil und zum Nachteil des Volks beschlossen und gehandelt.

Daraus entstanden ist die heute gültige Gesetzeslage, die für alle Betroffenen - d.s. die Armen, die Kranken, die Arbeitslosen, die Pensionisten, die Schüler, Mütter und Väter, kurz, das sind die ArbeitnehmerInnen = die 'kleinen Leute' = das VOLK - fürchterlich einseitig-nachteilig gestaltet ist. Nahezu alle politischen Entscheidungen der letzten Jahre und sogar Jahrzehnte wurden zum Vorteil von Wirtschaft und Kapital und zum Nachteil des Volks getroffen, und - noch bedenklicher! - de facto wurde JEDES Volksbegehren rücksichtslos 'vom Tisch gefegt'.

Gegen Ende einer 'Schlußrunde' habe ich das dann so formuliert, daß für uns Arbeitslose bei der gültigen Gesetzeslage der Gesetzgeber zugleich Richter und Täter ist, und daß uns deshalb noch ungemein viel fürchterliche ÜBERZEUGUNGSarbeit bevorsteht.

Für Arbeitslose ist der Gesetzgeber zugleich Richter und Täter!

Aber es muß ÜBERZEUGUNGSarbeit bleiben - denn wenn wir der Notwehr-Lage, in der wir uns längst befinden, Gewalt anwenden, setzen wir uns nur selber in's Unrecht. Und dann kam das Ende des 'gedifo' und folgte der (nach ca. fünfstündiger Veranstaltung wohl verständliche) heißhungrige 'Run' zum bereits erwähnten kalten Buffet...

Zwischendurch hatte ich beim 'gedifo' auch jene bereits im 1.Teil meines 'Berichts' genannten Zahlen beigesteuert, also jene graphische Statistik, die in der 'Kronenzeitung' vom 5. Februar d.J. veröffentlicht wurde. Dieser Statistik wurden binnen der letzten 9 Jahre (1996 bis 2004) bereits 550.000 'Sperren' verhängt, Tendenz dramatisch steigend. Einschließlich inzwischen Verstorbener und Neugeborener wurde also in dieser Zeit ungefähr JEDER ZWANZIGSTE ÖSTERREICHER 'gesperrt' - mit (wie bereits erwähnt) oft 'an den Haaren herbeigezogenen' oder (wie in meinem Fall) klipp und klar unwahren, diskriminierenden und in höchstem Grad entehrenden 'Begründungen'. Eine 'Verweigerung der Teilnahme' an jener 'Qualifizierungs-Maßnahme', die mir befohlen wurde, hätte eine 'Sperre auf Dauer der Weigerung' bewirkt. Mit anderen Worten: Meine Existenz wäre buchstäblich vernichtet geworden. Und wofür? Für SCHEIN-Inhalte (ich darf zum ichweißnichtmehrwievieltenmal 'lernen', wie Lebensläufe und Bewerbungen geschrieben gehören, und wie ich bei Vorstellungen aufzutreten habe - als ob's daran jemals gehapert hätte.. -, und ich darf in einem von 8 zur 'Auswahl' stehenden 'Modulen' meine Kenntnisse in Sachen Handel auffrischen und dabei allenfalls 'ein paar neue Körnchen aufpicken'. Rechtfertigung für 13 Wochen lange und teure Steuergeld-Verschwendung und - bei Weigerung - für die Höchststrafe der wortwörtlichen Existenz-Vernichtung kann dies himmelschreiende Unrecht nie und nimmer sein.

So traurig und furchtbar es klingt: Die derzeitigen Zwangs-Methoden sind Nazi-Methoden!

So traurig und furchtbar es klingt: Die derzeitigen Zwangs-Methoden sind Nazi-Methoden.

(Auf dieses zuletzt von mir gebrauchte Wort 'Nazi-Methoden' komme ich noch zurück - ich habe es trotz Aufforderung meiner Trainerinnen NICHT zurückgenommen und war verblüfft, daß beiden Damen beim selben Gespräch anscheinend zum erstenmal gedämmert hat, welche furchtbaren Auswirkungen für uns Arbeitslose die Verweigerung der Kurs-Teilnahme hätte. Unvorhergesehen, weil krankheitsbedingt, ist dieser 'Bericht' immer noch nicht vollständig, sein wahres Ende, das 'DANACH', folgt deshalb nächste Woche. Danke für's Lesen!)

TEIL 4 - DANACH
persönliche-subjektive Eindrücke vom
"gesellschaftspolitischen diskussionsforum" (AK/ÖGB) am 8.April 2005


Alles schon mal dagewesen... Oh Gott, doch nicht schon wiiieeeder!!!

Zu Ende des dritten Teils meines 'Berichts' habe ich das Wort
'Nazi-Methoden' gebraucht und erwähnt, daß ich noch auf dieses furchtbare
Wort zurückkomme. Sowie, daß ich es selbst im 'Einzel'-Gespräch ('unter
sechs Augen', also 'zwei gegen einen') mit bfi-Trainerinnen NICHT
zurückgenommen habe - trotz deren offensichtlicher (und verständlicher)
Empörung aufgrund meiner Wortwahl; denn auch ich wäre vermutlich
aufgebracht, würde jemand in - wenngleich 'nur' entferntem - Zusammenhang
mit meiner Arbeit über besagte 'Nazi-Methoden' klagen.

Um zunächst jedes Mißverständnis auszuschließen: Weder diesen beiden noch
sonstigen bfi-TrainerInnen werfe ich den Gebrauch solcher Nazi-Methoden vor,
und mir ist auch kein Fall bekannt, daß jemand anders irgendwelchen
bfi-TrainerInnen derartige Ungeheuerlichkeiten vorhält oder unterstellt.
Soviel ich weiß, und ausnahmslos soweit ich mit ihnen zu tun hatte, sind
ALLE bfi-TrainerInnen ganz im Gegenteil EHRLICH und häufig sogar mit viel
mehr als 'nur' beruflichem Engagement bemüht, uns Kurs-Teilnehmern Positives
zu vermitteln.

Das ändert leider überhaupt nichts daran, daß ich mich hier beinahe wie in einem Gefängnis fühle!

Das ändert leider überhaupt nichts daran, daß ich mich hier beinahe wie in
einem Gefängnis fühle - oder vielmehr wie in einem KZ. Es bedarf keines
'echten' Lagers, über dessen Eingang wie in Dachau der Satz 'Arbeit macht
frei' prangt, denn auch hier, in der Davidgasse, 'befreit' Dich einzig und
allein ein neuer Arbeitsplatz von der Kurs-Teilnahme. Und was sonst sind es,
wenn nicht Nazi-Methoden, wenn buchstäblich hunderttausende Menschen
- gegen ihren Willen,
- ohne jegliches Recht auf Mitbestimmung über ihr eigenes Leben und ihre
Arbeitsuche,
- ja, ohne auch nur gefragt zu werden,
- auf Basis von 'an den Haaren herbeigezogenen' oder (wie in meinem Fall)
überhaupt erlogenen, diskriminierenden und schwerstens entwürdigenden
'Begründungen' sowie
- unter permanenter Androhung einer u.U. Existenz-vernichtenden Höchststrafe
('Sperre auf Dauer der Weigerung' = kein einziger Cent mehr für Miete,
Unterhalt, Leben...)
zu 'Qualifizierungs-Maßnahmen' GEZWUNGEN werden? Und der Sinn dieser
'Maßnahmen'?

Zwar liegt es mir fern, abzustreiten, daß auch ich durchaus von 'meinem'
Kurs profitiere - Auffrischen hat noch nie jemandem geschadet, obendrein
gilt bekanntlich: 'Man lernt nie aus'. Darum habe ich mehrfach offen gesagt,
daß ich unter besseren Umständen (= Mitsprache-Recht statt Zwang sowie Recht
auf freie Entscheidung und die Wahl eines für mich günstigen Termins)
denselben Kurs vielleicht sogar freiwillig besucht hätte - oder zumindest
ein auf die für mich sinn- und wertvollen Kurs-Inhalte begrenztes Seminar.
Denn derzeit 'lerne' ich allein schon im Rahmen meines jetzigen Kurses
bereits zum zweitenmal (noch dazu nach wieder geänderter und im Vergleich
zum erstenmal widersprüchlicher) 'Methode', wie 'man' sich zu bewerben und
Lebensläufe und Bewerbungen zu schreiben hat. Von zwei zwar netten jungen
Leuten, aber gerade deshalb können mir die Beiden außer ihnen selbst in
Schulen, auf der Uni oder in Kursen 'eingetrichterten' Methoden nix Neues
sagen. Wetten, daß ich mit meinen 56 Jahren längst selber am besten weiß,
wie ich mich so erfolgreich wie nur möglich um Arbeit bewerben kann und muß!
Auf jeden Fall hab' ich, was das betrifft, dramatisch mehr Erfahrung wie
meinen beiden TrainerInnen, außerdem bleibt zu wiederholen: An der Qualität
meiner Bewerbungen ist's noch NIEMALS gelegen, wenn ich halt trotzdem nicht
eingestellt wurde...

An der Qualität meiner Bewerbungen ist's noch NIEMALS gelegen, wenn ich halt trotzdem nicht eingestellt wurde...

Außerdem: Kein einziges von allen diesen Zwangs-Seminaren schafft auch nur
einen einzigen Arbeitsplatz (mit Ausnahme der TrainerInnen-Jobs): Selbst im
positivsten Fall - wenn ich also durch diesen Kurs tatsächlich Arbeit finden
sollte - verdränge ich nur jemand anderen in die Arbeitslosigkeit. Und meine
persönlichen 'Aussichten'? Sarkastisch gesagt: Bestenfalls bin ich NACH
diesem Kurs nur NOCH ÜBERQUALIFIZIERTER, als ich es ja schon DAVOR bei oh so
vielen Bewerbungen angeblich war...

Noch bei meinem bislang letzten Kontroll-Termin am AMS ist mir - wie schon
oft davor - ein in fast allen Warteräumen placiertes AMS-Plakat aufgefallen
(DIN A1, weiß, blauer Druck), auf dem das AMS u.a. stolz damit für sich
wirbt, daß allein im Jahr 2001 418.000 Arbeitslose mit Weiterbildung
'gefördert' wurden. Allerdings sind längst nicht alle Seminare
ZWANGS-Maßnahmen, wie auch Hr. Wallner von der AK in einer ausführlichen
e-mail an mich betont. Allein schon in meinem Bekanntenkreis gibt's etliche
Personen, die bestimmte AMS-Kurse angestrebt haben und sie auch besuchen
durften. Andererseits kenne ich leider auch Personen, die gerne Seminare
besucht hätten - und denen sie vom AMS verweigert wurden. Z.B. würde eine
Dame etwa meines Alters (ehemals Buchhalterin, dann lange Zeit Hausfrau und
Mutter, jetzt geschieden) gerne ein Auffrischungs- bzw.
Wiedereinstiegs-Seminar besuchen - das in meiner 'Qualifizierungs-Maßnahme'
angebotene 'Modul Büro' wäre für sie geradezu ideal. Soviel ich verstanden
habe, hat sie aber KEINEN ANSPRUCH auf Förderung, da sie weder
Arbeitslosengeld noch Notstandshilfe, sondern Unterhalt von ihrem Ex-Gatten
bezieht...

Womit sich endlich 'Arbeitsmarkt-Politik' und AMS entlarven! Wo Sinnvolles
verweigert und Sinnloses erzwungen wird, dort kann's nicht um FÖRDERUNGEN,
sondern nur noch um's ABWIMMELN von Ansprüchen = Rechten gehen, also um
blanken Sozial-Abbau: Alljene, die dem AMS 'auf der Tasche liegen' (= alle
Arbeitslosengeld- oder Notstandshilfe-Bezieher), sollen mit allen Mitteln
aus dem Bezug dieser Versicherungs-Leistungen gedrängt werden -
rücksichtslos und ohne Skrupel, mittels Zwangs-Kursen und mit 'Sperren' aus
oft nichtigstem, 'an den Haaren herbeigezogenem' oder überhaupt 'aus den
Fingern gezutzeltem' = erlogenem Anlaß, ja, bedenkenlos sogar um den Preis
der buchstäblichen Vernichtung der Existenz der Betroffenen. Doch das ist
'nur' der erste von drei Gründen für all die Schikanen...

....mittels Zwangs-Kursen und mit 'Sperren' aus oft nichtigstem, 'an den Haaren herbeigezogenem' oder überhaupt 'aus den Fingern gezutzeltem' = erlogenem Anlaß!

Meinen relativ wenigen Bekannten, denen ihr Wunsch-Kurs 'gewährt' wurde,
stehen deutlich mehr andere Bekannte entgegen, die in
AMS-'Qualifizierungs-Maßnahmen' GEZWUNGEN wurden. Somit Frage: Wie viele der
418.000 vom AMS im Jahr 2001 'Geförderten' mußten Zwangsmaßnahmen
absolvieren? Laut Herrn Wallner am bfi höchstens 40% - aber diese (aus einer
Meinungs-Umfrage resultierende) Zahl glaube ich leider nicht ohne wenn und
aber, doch ist das sowieso gleichgültig. Angesichts der allgemein bekannten
(und übrigens auch in der 'Krone' am 5.2.05 'am Rande erwähnten', weil
offenbar als so gut wie 'selbstverständlich' vorausgesetzten) Tatsache, daß
Zahl, Dauer und Intensität dieser AMS-Zwangskurse zuletzt dramatisch
gesteigert wurden, dürfte die Schätzung realistisch zu sein, daß seit
einschließlich 2001 im Jahres-Schnitt 200.000 oder mehr Arbeitslose vom AMS
'zwangsbeglückt' wurden...

Auf Seite 5 der 'Kronenzeitung' vom 3. März 2005 (4 Tage vor meinem
Kursbeginn) wird die Gesamt-Zahl der (wörtl.) "Arbeitslosen ohne Job oder in
Schulungen" mit 361.000 beziffert, WOVON 52.000 AUF AMS-KURS. Frage:
Wieviele Wunsch-Kurse? Antwort: Vermutlich nur wenige. Mein Kurs dauert 13
Wochen = ein Vierteljahr, einige 'Ganz'- oder 'Halbjahres'-'Maßnahmen' und
etliche kürzere Kurse dürften einander in etwa die Waage halten, in Summe
bestätigt sich also: Jährlich ca. 200.000 AMS-'Zwangsbeglückte'.

Ich hab' am 28. April auf der AMS-Homepage die Weiterbildungs-Möglichkeiten
angeklickt - und war sprachlos! Zitat: "Das Arbeitsmarktservice Österreich
bietet Ihnen eine umfassende Datenbank, die helfen soll, die besten
Weiterbildungsmöglichkeiten herauszufinden. In der Datenbank befinden sich
zur Zeit 1.907 Institute und 12.799 aktive Seminare." Bei unseren ca. 8
millionen Einwohnern ergibt das je 1 Institut für ca. 4.200 bzw. beinahe
genau 1 Seminar für je 625 Einwohner unseres Landes. Einschließlich Babys
und Dattergreise. Unser Land hat derzeit etwas weniger wie 4,5 millionen
ArbeitNEHMER und -INNEN. Das ergibt 1 Institut für je ca. 2.400 sowie 1
'aktives Seminar' für je etwa 350 ArbeitnehmerInnen. Sagt mal, wann schlafen
wir 'kleinen Leute' eigentlich, wann widmen wir uns mal ein bissl unseren
Familien oder amüsieren uns ein wenig? Wo wir doch laut Wirtschaftskammer
bald 10 Stunden arbeiten 'dürfen' (ohne Lohnausgleich!) und daneben offenbar
noch alle die vielen Seminare besuchen...

(hier am bfi in der Davidgasse ist mir allerdings bisher noch KEIN EINZIGER Kursteilnehmer 'über den Weg gelaufen', der sich unsere Kurse gewünscht hätte).

Ach ja, bei der derzeitigen Rekord-Zahl von ca. 360.000 Arbeitslosen gäbe es
je 1 Kursinstitut für nicht'mal 190 und je 1 Seminar für rd. 28 Arbeitslose
- doch sind hoffentlich nicht alle in besagter Datenbank erfaßten Seminare
vom Steuerzahler bezahlte AMS-Zwangskurse. Oder etwa doch? AMS-Homepage,
zitiert: "Zahlreiche der hier vorgestellten AMS-Maßnahmen werden aus Mitteln
des Europäischen Sozialfonds kofinanziert." - Maßnahmen!? Jaja, die kommen
allesamt als Zwangskurse für Arbeitslose in Frage, für niemand sonst ist ja
das AMS 'zuständig' (ALU- oder NH-Nicht-Bezieher haben keine 'Ansprüche'!),
es wird deshalb auch keine gar nicht in Betracht kommenden Seminare in
seiner Datenbank 'erfassen'... Trotzdem gibt's natürlich auch viele
Wunsch-Kurse - was des Einen Zwang ist, kann ja durchaus auch des Anderen
Wunsch sein (hier am bfi in der Davidgasse ist mir allerdings bisher noch
KEIN EINZIGER Kursteilnehmer 'über den Weg gelaufen', der sich unsere Kurse
gewünscht hätte).

Aber was sagen uns die fast 2.000 Institute und rund 13.000 Seminare
WIRKLICH? Einfach, daß im 'Seminar-Business' ein ungeheures ÜBERANGEBOT
entstanden ist. 'Ko-finanziert' vom Europäischen Sozialfods, also von aus
Brüssel 'großherzig' zurück-'geförderten' Steuer-Milliarden! Und aus diesem
Fonds wird 'abgeschöpft' = abgesahnt. Das Ergebnis ist blankes,
unersättliches Kohlemachen auf'm Buckel derer, die bei all den 'aus
wirtschaftlichen Gründen' erfolgten 'Privatisierungen', 'Rationalisierungen'
oder 'Standort-Verlegungen' ohnehin schon über Bord geschmissen wurden. Auf
dem Buckel der Armen und Ärmsten, der Wehrlosen, auf Kosten jener FLEISSIGEN
'kleinen Leute', die z.B. bei der ÖMV oder bei Semperit, bei der Post, der
Bahn, bei vielen Banken und an unzähligen anderen Arbeitsplätzen geschuftet
haben, bis man sich ihrer entledigt hat und sie arbeitslos wurden. Und die
jetzt wie Kriminelle behandelt, als 'unqualifiziert' verleumdet oder aus
nichtigstem Anlaß für 'arbeitsunwillig' erklärt und gnadenlos 'gesperrt'
werden = mitsamt ihren Familien in ihrer Existenz geschädigt oder gar
buchstäblich vernichtet. Und das alles, damit so richtig abgesahnt werden
kann...

An die Politik: Ihr habt's offensichtlich nicht mehr alle Tassen im Schrank!

An die Politik: Ihr habt's offensichtlich nicht mehr alle Tassen im Schrank!
Überall im Land schmeißt's ihr unersetzbare LehrerInnen raus, sperrt's
wertvolle Schulen zu und handelt's euch einen vernichtenden 'Pisa-Report'
ein, aber dort, wo viiieeel zu viele 'Seminare' die reinste
Augenauswischerei sowie sündteure und de facto längst kriminelle, weil für
die Betroffenen unfaßbar schikanöse, existenzgefährdende oder sogar
-vernichtende Zwangsmaßnahmen sind, laßt's ihr eine ebenso ungeheure wie
ungeheuerliche '(Schein-)Weiterbildungs-Inflation' zu...

SCHEIN-Weiterbildung? Jawohl, SCHEIN!!! Denn AUSNAHMSLOS JEDEN 'Wert' seiner
'Qualifizierungs-Maßnahmen' führt das AMS selber ad absurdum! Denn
ausnahmslos ALLE - auch die in AMS-Kursen erworbenen - 'Qualifikationen'
werden nach kurzer Zeit OFFIZIELL für null und nichtig erklärt: Wer ein
Seminar erfolgreich absolviert, also sich 'qualifiziert' hat, jedoch nicht
binnen kurzer Frist Arbeit findet, der landet wenige Monate später im
nächsten Kurs = in der nächsten 'Qualifizierungs-Maßnahme'. Alles,
buchstäblich alles, was sie oder er davor jemals gelernt, geleistet und
erfahren hat, gilt dann erneut NIX mehr, ABSOLUT NIX...

SCHEIN-Weiterbildung? Jawohl, SCHEIN!!! Denn AUSNAHMSLOS JEDEN 'Wert' seiner 'Qualifizierungs-Maßnahmen' führt das AMS selber ad absurdum!

Eine ganze Reihe meiner derzeitigen Kurs-KollegInnen mußte binnen EINES
Jahres ZWEI Seminare zwangs-absolvieren. Nur ein Beispiel: Ein ehemaliger
Angestellter, Opfer der Pleite bei Grundig, mußte zunächst ein Job-Coaching
in der Geiselberg-Straße besuchen und 'darf' jetzt auch 'mein'
13-Wochen-Seminar über sich ergehen lassen. Er ist 58 (zahlreiche andere
TeilnehmerInnen sind bereits über die 60!), und alles, was er jahrzehntelang
geleistet hat, wird ihm einfach aberkannt. Der Mann wird jeden Tag
depressiver. Und für fast alle übrigen Kursteilnehmer hier am bfi gilt, daß
sie sich im Lauf der Langzeit-Arbeitslosigkeit bereits mehrfach
'qualifizieren' mußten - mit stets ähnlichen Kurs-Inhalten: Lebenslauf,
Bewerbungs-Schreiben, Vorstellungs-Gespräche, etc., derzeit 'lernen' wir das
sogar zum ZWEITENMAL binnen desselben Kurses - mit neuen TrainerInnen, die
wiedermal alles anders sehen wie ihre VorgängerInnen... Das einzige 'Neue'
hier am bfi sind die 'Module', wo 'aufgefrischt' bzw. in ein davor
unbekanntes Metier 'reingeschnuppert' wird - letzteres allerdings, ohne
danach über Mindest-Fachkenntnisse zu verfügen, die den Begriff 'Ausbildung'
rechtfertigen könnten...

Ich selber absolviere derzeit 'nur' den zweiten ähnlichen Kurs binnen 6
Jahren. Allerdings, aus einem dritten, wiederum ähnlichen Kurs konnte ich
mich vor ca. 3 Jahren 'herauswinden'. Und bei einer weiteren solchen
'Maßnahme' hab' ich zufällig schon am ersten Tag jenen prima Job gefunden,
den ich dann knapp vor Ende der 3-monatigen Probezeit durch die bereits
erzählte Erkrankung wieder verloren habe. Auch wurde ich für die Dauer einer
relativ langwierigen 'Bewerbungs-Periode' (dafür kann ich ja nix) vom AMS
'in Ruhe gelassen'. Ergebnis: Von der Fußball-EM 2008 wurde mir meine
Eignung (viel Erfahrung in Sport-Organisation und drei wichtige
Fremdsprachen) bestätigt, ich steh' seither auf der 'Evidenz-Liste' (mal
sehen, ob da noch was kommt, so ungefähr jedes halbe Jahr ruf' ich mich dort
in Erinnerung)...

Quoi que ce soit = hoe dan ook = whatsoever = wie auch immer, für's AMS wird
bald wieder vollkommen gleichgültig sein, was ich leisten kann und was ich
jemals gelernt hab', inklusive in AMS-Kursen, es wird mich in den nächsten
Kurs zwingen. Wo ich wiederum 'lernen darf', wie ich Lebensläufe und
Bewerbungen schreibe oder mich vorzustellen habe... HEY, GENAU DARAN HAT'S
NOCH NIEMALS GEFEHLT, ICH HAB' ALL DAS SCHON MEHR ALS NUR EINMAL ZU OFT
GELERNT, KURZ, ICH KANN'S BEREITS! LASST MICH ALSO ENDLICH IN RUHE!!! Und
stehlt mir nicht auch noch die Zeit für's WIRKLICH Wichtige, nämlich für die
Arbeitsuche! Denn während des 7-wöchigen 'Moduls' hatte ich (außer in den
Pausen und abends bzw. an Wochenenden) fast keine Zeit, um Stellenangebote
zu studieren und Bewerbungen zu verschicken!

ICH KANN'S BEREITS! LASST MICH ALSO ENDLICH IN RUHE!!!

Ach ja, noch was! Wäre ich Trainer am bfi, und würde ich mich, wie ich ja
den TrainerInnen gerne bestätige, mit großem Engagement bemühen, Positives
zu vermitteln, so müßte ich auch endlich mal hinterfragen, was eigentlich
das AMS vom Wert meiner Arbeit hält: Wer nämlich die erworbenen
'Qualifikationen' binnen kürzester Frist klipp und klar wegleugnet,
verweigert zugleich JEGLICHE Wertschätzung der Leistungen und des
Engagements der TrainerInnen...

Ich hätte niemals erwartet, daß mir aus meiner erzwungenen Kurs-Teilnahme
sogar sowas Ähnliches wie eine 'neue Lebensaufgabe' erwächst - die daraus
bestehen wird, mich mit aller Kraft für die Abschaffung der soeben erzählten
Zwangskurse einzusetzen; diese sind klipp und klar eine Schande für unser
Land und zudem de facto ein riesiger Betrug am Steuerzahler. Und der zweite
Teil dieser meiner 'neuen' Aufgabe wird es sein, jene Schergen schonungslos
bloßzustellen und anzuprangern, die uns Arbeitslose wie Kriminelle behandeln
und dabei weder vor 'an den Haaren herbeigezogenen' oder gar erlogenen
'Begründungen' noch - und ich schreibe diese Zeilen nur zwei Tage nach den
Gedenkfeiern in Mauthausen! - vor Nazi-Methoden zurückschrecken. Und die
sogar noch stolz darauf sind, binnen 9 Jahren 550.000 Menschen 'gesperrt' =
in ihrer Existenz schwer geschädigt oder sie sogar ruiniert zu haben.

Für Euch als Zusicherung, für die Schergen aber als Drohung zu verstehen!

Ich danke Euch allen für's Lesen, bitte Euch um Kritik und Vorschläge, was
zu tun ist, und darf Euch versichern, daß ich meine soeben erwähnte 'neue
Lebensaufgabe' ernst nehmen werde. Für Euch als Zusicherung, für die
Schergen aber als Drohung zu verstehen: Von mir gibt's KEINE leeren
Lippenbekenntnisse, ich hab' schon mehr als einmal im Leben bewiesen, daß
ich notfalls auch den Mut habe, gegen ein erkanntes Übel anzukämpfen! Ich
habe oft unter ähnlichem Übel leiden müssen, aber langfristig hat sich
bisher immer noch die schlichte, einfache und oh so unersetzbare
Gerechtigkeit durchgesetzt.


Teil 1und 2 18.04.2005 / Teil 3 29.04.2005 / Teil 4 10.05.2005



Sehr geehrter Herr Moser!


Bitte entschuldigen Sie meine verzögerte Antwort, am Freitag hatte ich seit langer Zeit wieder Kontakt mit dem AMS, seitdem quäle ich mich wieder mit Gedanken und schlafe schlecht.

Bevor ich Ihnen ausführlich über meine Erfahrungen mit dem AMS erzähle, möchte ich Ihnen einen kurzen Überblick meiner Situation verschaffen. Ich glaube 1993 hatte ich das erste mal Kontakt mit dem AMS. Damals zahlte man mir einen sinnvollen Kurs (Betriebswirtschaftlicher Lehrgang 1994-1995) beim Wifi in Kagenfurt. Für mich als HTL-Absolvent (Nachrichtentechnik/Elektronik), damals noch ohne Berufsfachpraxis (Praxis ist eben nicht gleich Praxis), war der Lehrgang eine sinnvolle Ergänzung zu meiner technischen Ausbildung. Nach dem Lehrgang konnte ich meine erste richtige Arbeitsstelle bekommen. Ich war für zweieinhalb Jahre Produktionsleiter bei der Junger GmbH & Co. KG (war ein frisch abgespalteter Teil der Bären Batterie GmbH) im Bereich der Polyäthylen-Separatoren. Zusätzlich wurde ich im Unternehmen mit dem Qualitätsmanagement betraut. Aus unternehmensinternen Gründen habe ich leider nach zweieinhalb Jahren die Konzequenz ziehen müssen und habe gekündigt. Weiteres wußte ich damals auch schon, daß das Unternehmen keine längere Überlebenschance hat. Heute gibt es sowohl bei der Firma Bären Batterien als auch bei der Firma Jungfer keine Produktion mehr!

So war ich gezwungen 1998 wieder zum AMS zu gehen. Doch seit damals verschlechterte sich das Verhältnis permanent und der Höhepunkt nach meinen mehrmaligen Beschwerden (Sinnlose "Job"-Finding-Kurse, und vieles mehr) und für mich unverständliche und widersprüchliche Handlungen des AMS war letztendlich ein gewonnenes Verwaltungsgerichtshofverfahren. Dieses konnte ich allerdings nur durchziehen, weil ich zum Glück im Jahr 2000 wieder einen Arbeitsplatz gefunden habe, und mir daher finanziell einen Anwalt (Anwaltspflicht) leisten konnte. Die AK verweigerte mir damals eine rechtliche Unterstützung.

Ich will nicht unfair sein und muß auch sagen, daß mir das AMS damals (1998) einen einmonatigen Kurs gezahlt hat (CAD für Maschinenbauer beim Wifi-Klagenfurt). Allerdings wohl nur, weil der Kurs nicht voll belegt war und schon seit über einer Woche angefangen hat.

Die Im Jahr 2000 angetretene Arbeit entsprach ganz meinen Vorstellungen (MAG AG Graz ,nicht von AMS Datenbank; das AMS verweigerte der Firma mit meiner Arbeitsaufnahme die Antragstellung einer Förderung mit der Behauptung, daß ich nicht Arbeitslos gemeldet sei). Ich übte bei der MAG AG einen meiner Ausbildung entsprechenden Beruf aus und der Verdienst reichte um sich endlich eine Existenz aufzubauen und eine Familie (ich verlobte mich damals) zu gründen und zu erhalten. Schon nach einem halben Jahr war ich Projektleiter. Leider war die personelle Fluktuation bei meinem damaligen Arbeitgeber sehr hoch. Ich errechnete 34% Personalwechsel pro Jahr. In dieser kurzen Zeit hatte ich fünf verschiedene Vorgesetzte. Mein letzter Vorgesetzter kündigte prinzipiell alle, die bessere Qualifikationen hatten als er selbst, um seinen eigenen Arbeitsplatz zu sichern. So wurde ich gekündigt. Um in der Kündigungsfrist im Unternehmen nicht einen Monat sinnlos herum zu sitzen wurde mir über den Betriebsrat eine sofortige einvernehmliche Auflösung angeboten. Da ich sonst beruflich nur im Ausland war, hätte ich einen Monat auf eigene Kosten von Klagenfurt nach Graz pendeln müssen, um dort die Zeit tot zu sitzen. So nahm ich die einvernehmliche Lösung an.

So mußte ich mich seit 2001 wieder dem AMS ausliefern. Fast Zeitgleich wurde der Verwaltungsgerichtshofspruch vom Verfahren zuvor rechtskräftig. Seit 2001 geht die ganze Qual mit dem AMS von vorne los. Da durfte ich mit anderen Herren sogar einen Kurs besuchen: "Bürokommunikation in Englisch für Frauen". Vermutlich war ich wieder gut genug um die Lücken der verfehlten Planwirtschaft des AMS zu schließen. Der Kurs war nicht voll besetzt und hatte schon seit über einer Woche begonnen. Die Qualität war allerdings nicht besonders gut. In* (der Veranstelter des Kurses) hat normalerweise Höchstteilnehmerzahlen. Diese wurden für das AMS überschritten. Es geht dem AMS offensichtlich nicht um das Lernen und um die Qualität? Natürlich ist der Kurs besser als Nichts. Aber für meine Bewerbungen ist dieses Papier belanglos.

Einmal wurde ich zwei Psychologinnen vorgeführt (im AMS Räumlichkeiten). Die erstellten meiner Meinung nach für das AMS einen Gefälligkeitsbericht. Sie gingen auf die von mir vorgebrachten Argumente gar nicht ein. Für mich ein Mißbrauch eines Berufsstandes! Es ist mir einfach nicht gelungen, dort kompetente Ansprechpartner zu finden. Es scheint sich auch niemand in meinem Berufsfeld auszukennen. Bis heute hat man von mir für eine professionelle Arbeitsuche auch keine Daten aufgenommen. Zum Vermitteln als "Hilfsarbeiter" braucht man ja keine Daten. Auf was anderes läuft es ja nicht hinaus?

Seit zwei Jahren bin ich in Berufsunfähigkeitspension. Nach einem AMS-Kontakt war ich mit den Nerven fertig und ging zum Arzt und wurde sofort weiter überwiesen. Seitdem versuche ich mich wieder zu stabilisieren und auf eigene Kosten weiter zu bilden. Im Grunde bin ich dadurch versteckter Arbeitsloser. Politik und AMS verzeichnen statistische Erfolge, obwohl mir durch "AMS-Mobbing" gesundheitlicher und wirtschaftlicher Schaden zu gefügt wird. Die eh schon überstrapazierte PVA (Pensionsversicherungsanstalt) wird belastet.

Wie soll dieser Irrsinn nun weiter gehen? Mein geplantes Familienleben ist nun auch zerstört. Ich verstehe meine Verlobte und Ihre Eltern. Ich kann deren Tochter keine Zukunft bieten. Ich liebe meine Verlobte und will das Beste für sie, ich kann ihr aber kein sicheres Familienleben bieten. Es gibt auch noch altmodische Familien, wo sich die Frau voll der Familie widmen möchte. Kinder wären momentan aus unserer Sicht verantwortungslos. Ein Eigenheim schaffen? Mit AMS-Almosen, die jederzeit gestrichen werden können? Die Bewerbungskosten (vor allem Fahrten) sind in letzter Zeit stark gestiegen. Ich bin froh, wenn ich bei einer Rüückmeldung eines potentiellen Arbeitgebers genug Geld in der Tasche habe, um zu einem Vorstellungsgespräch fahren zu können.

Nun, da meine Berufsunfähigkeitspension mit 31.3.2006 befristet ist, war ich letzten Freitag seit langem wieder beim AMS. Zuvor habe ich Beruhigungstabletten genommen. Es lief vorerst formell ab. Die Bearbeiterin war nicht sehr freundlich. Sie sagte, daß ich keinen Berufsschutz habe (warum das nur immer so wichtig ist - da kann man schon ahnen was geplant ist). Man will von mir den Kontoauszug der letzten PVA-Überweisung und zwei weitere Termine wurden fixiert (11.4. Kontoauszug und Antrag abgeben und 27-4- Beratungsdienst), ohne zu fragen ob ich da nicts anderes vereinbart habe. Der übernächste Termin soll ein "Beratungsdienst" sein? Ich verhielt mich möglichst ruhig und ließ alles über mich ergehen. Die Sachbearbeiterin händigte mir Zettel und die Terminkarte aus. Auf den Zetteln stehen unvollständige Angaben zu meiner Ausbildung und unerwähnenswerter Text unter dem Begriff einer "Vereinbarung". Ich habe nichts vereinbart. Eine vom AMS eingebürgerte Unart oder mangelnde Deutschkenntnisse. Ich weiß nicht wie ich das werten soll? Eine unseriöse Vorgehensweise! Seit diesem Termin habe ich wieder schlecht geschlafen. Es ist für mich einfach schlimm, einer Institution ausgeliefert zu sein, die sich öffentlich anders gibt, als sie sich mir gegenüber verhält. Wie komme ich dazu mich bei Bewerbungen zu rechtfertigen, daß ich mich nicht über das AMS weiterbilde. Die aktuelle Medienpräsenz des AMS schafft durch die andauernden Meldungen über AMS-Weiterbildungs-Offensiven ein falsches Bild bei Arbeitgebern. Es wird ein Weiterbildungszwang erzeugt, auch wenn man die Qualifikation für die ausgeschriebene Stelle hat, wird Weiterbildung von der Wirtschaft erwartet !!! Damit verschlimmert sich für die, die vom AMS von Weiterbildungsmaßnahmen (sinnvollen Weiterbildungsmaßnahmen natürlich) ausgegrenzt werden, die Situation besonders und ein doppelter Wettbewerbsnachteil entsteht.

Nun, es vergeht keine Woche, wo in den Medien nicht Meldungen wie "Traumjob durch AMS", "AMS schaffte 40000 Arbeitsplätze", "Weiterbildung ist wichtig, gerade als Arbeitsloser sollten sie die Zeit zur Weiterbildung nützen!" zu entnehmen sind. Herr Moser, sie kennen diese Berichte sicher. Ich will mich vom AMS nicht in eine zukunftlose Taglöhnertätigkeit abschieben lassen, ich bin gerade 43 Jahre alt geworden und möchte mein Leben noch nicht weg schmeißen. Auch wenn ich gegenüber dem AMS einen sehr geknickten Eindruck mache, weiß ich, daß ich in meinem Berufsumfeld wieder volle Leistung bringen kann. Mit einen sinnvollen Beruf verschwinden meine Depressionen wieder. Dieser Meinung schließt sich auch mein Arzt an.

So häuften sich beim AMS mit der Zeit Pannen, Lügen, Nötigungen, Widersprüche, Planlosigkeit, Geldverschwendung, Freunderlwirtschaft mit öffentlichen Mitteln, Konzeptlosigkeit usw. Für mich als Betroffenen ist es eine planke Provokation zu erleben, womit AMS-Bedienstete Ihren Lebensunterhalt verdienen dürfen (Mobbing, Exekution einer Zweiklassengesellschaft).

Sehr geehrter Herr Moser,

1) ich kann Ihnen nun weiter über meine momentanen Kontakte erzählen, muß aber sagen, daß ich mir kaum mehr sinnvolle "Beratergespräche" vorstellen kann, weil die Gesprächsbasis zwischen dem AMS und mir vermutlich zerstört ist. . Für eine konstruktive Zusammenarbeit müssen beide Seiten einen Willen zeigen. Selbst habe ich keine Kraft mehr zum Streiten.

2) Ebenso kann ich Ihnen tiefgreifender über meine vergangenen Erfahrungen berichten. Da müßte ich alle Unterlagen (Dazu gehört auch das Verwaltungsgerichtshofverfahren) heraus suchen, chronologisch sortieren, dokumentieren, und Akten einscannen. Das benötigt Zeit.

3) Auch allgemeine Meinungen und Fragen über Vorgänge im Zusammenhang mit dem AMS kann ich Ihnen liefern. Nur möchte ich Sie nicht überbeanspruchen.

Was wär für Sie sinnvoll?

Wenn ich Ihnen oder anderen Betroffenen helfen kann, so berichte ich Ihnen gerne mehr. Vielleicht kann auch ich von Ihren Ratschlägen profitieren. Ich denke, daß Sie auf jeden Fall die Verwaltungsgerichtshofangelegenheit interessieren wird. Diese ist handfest, unantastbar und offiziell und könnte vielleicht anderen Betroffenen helfen. Sie werden diese von mir als PDF-Datei erhalten. Bitte haben Sie noch etwas Geduld.

Herr Moser, wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich Sie gerne telefonisch sprechen. Wenn Sie mir vielleicht Ihre Telefonnummer geben und mir mitteilen, wann ich Sie anrufen darf, würde ich Sie gerne anrufen (Mein Vorschlag, heute, nachdem Sie meine E-Mail gelesen haben, da haben Sie meine Geschichte noch im Kopf - Schicken Sie mir doch bitte eine SMS mit Ihrer Rufnummer und ich rufe Sie umgehend zurück).

Mit freundlichem Gruß

G. E.
5.04.2006




Sehr geehrte Damen und Herren!

In einem ausführlichen Brief möchte ich wahrheitsgetreu schildern wie es mir als Erwerbsarbeitsloser gegangen ist. Zum besseren Verständnis habe ich die Vorfälle zeitlich geordnet.

stephanIch möchte mich im folgenden Beschweren über G. vom AMS/Innsbruck.

Hr. G. war mein Betreuer (für Maturanten/Akademiker). Anfangs möchte ich gleich sagen, dass ich mit den anderen Betreuern deutlich weniger Probleme hatte. Teilweise war das Verhältnis sogar positiv. Das möchte ich nur mal vorab gesagt haben.

Ich hatte mit Hr. G. mehrer Monate zu tun. Am Anfang meiner Arbeitslosigkeit und am Ende.

Am Anfang (Dez. 2004) als ich arbeitslos wurde war G. mein erster Betreuer. Zu dieser Zeit bekam ich nicht einmal Bezüge vom AMS. Er behauptete weil ich in den Sozialbereich wechseln wollte , dass ich nicht dafür geeignet sei „sie sind zu sensibel“ ohne mich zu kennen. Schon beim ersten Gespräch herrschte eine autoritäre, unfreundliche und unangenehme Stimmung. Ich schilderte, dass ich körperliche und psychische Probleme bei meiner letzten Arbeitsstelle hatte. Er sagt zu mir drohend „in diesem (Anmerkung: bezugsfreien) Monat könnens eine Stelle suchen danach werdens wöchentlich vermittelt und bekommen von mir Stellen bis zum abwinken“.

Nach einem Monat (Jänner 2005) wurden mir dann auch schon Stellen auf den Hals gedrückt die meiner Qualifikation (Berufsschutz) nicht entsprachen, mich aber entgegen meines Einwandes dafür bewerben musste (Lehrberufe, ich habe aber Matura und meine letzte Anstellung war als Techniker). Mir ging es dazumal echt schlecht nach diesem Diktat von Hr. G. und ich wurde von einem Psychiater krankgeschrieben. G. wusste dass ich ihn Psychiatrischer Behandlung war, da ich ihm eine Bestätigung für die Arbeitsunfähigkeit gab (Die er zerriss und in den Müll warf). Später bestritt er davon gewusst zu haben.
Ich hatte riesige Angst in das gleiche Schlamassel durch einen neuen Job im gleichen Berufsfeld zu kommen. Ich suchte eine Stelle im Sozialbereich. G. Reaktion darauf war mir einen Job aufzuzwingen!

In der Zeit des Krankenstands besserte sich mein Zustand zusehends. So war ich drei Monate im Krankenstand. Bevor ich das AMS wieder besuchte hatte ich ein sehr ungutes Gefühl. Aber ich wurde überrascht ich bekam einen anderen Betreuer, da Hr. G. ehemaliger Schützenhauptmann - einen Auslandseinsatz mit dem Bundesheer absolvierte. So verging die Zeit, ich bewarb mich um Stellen (wurden abgelehnt) und meine Betreuerinnen wechselten.

Im Herbst absolvierte ich zwei Freiwilligendienste im Ausland (EFD). Ich war in Polen und in England.

Als ich von diesen zurückkam (Nov 2005.) stellte ich fest, dass G. wieder mein Betreuer wurde. So war in der ersten Stunde auch gleich eine Meldungsversäumnis aus dem Weg zu schaffen, die angeblich mein Fehler war, ich aber über ein Monat zuvor dem AMS meldete, dass ich zu dem Zeitpunkt im Ausland bin.

Dann wurde mir eine Stelle angeboten im Planungsbüro A3 als Techniker wo ich mich auch bewarb. Neben vielen anderen Stellen die mit meiner Qualifikation/Ausbildung nichts zu tun hatten. Für diese musste ich mich einfach bewerben, wobei ich das Gefühl hatte erstens schikaniert zu werden, und zweitens der Meinung war, dass mir die Stellenvorschläge nur gegeben wurde, damit mein Betreuer seinem Vorgesetzten stolz präsentieren kann wie viele Stellen er mir „angeboten“ hat.

Beim nächsten Kontrolltermin (Dez.2005) setzte mich Hr. G. schon von Anfang sehr unter Druck.

Er gab mir 5 Stellenvorschläge, größtenteils unqualifizierte Jobs. Ich gab an, dass ich mich im Privaten auch bewerbe, er wies das ab zeigte mir einen Vogel und sagte, „sie sind ein Träumer“ und wollte mir wiederum die Bezüge streichen. Interessanterweise wenn ich auf die AMS Homepage ging und mich da im E-Portal um Stellen umsah waren viel qualifiziertere Stellen vorhanden als Hr. G. sie mir gab(Leider war ich aber zeitlich zu ausgefüllt um mich auch noch da zu bewerben)!

Hr. G. drohte mir mehrere male mir meine Bezüge zu streichen, weil ich zu Kontrollmeldung zu spät erschien oder versäumte aber schnellstmöglich nachholte. Ich nehme Medikamente die sedierend wirken daher kam es zu den Verspätungen. Wobei ich bemerken möchte, dass ich immer sofort Kontakt aufgenommen habe wenn ich eine Kontrollmeldung versäumt habe. Das alles wusste G.!

Denn nächsten Termin hatte ich im Jänner 2006. Ich musste um Punkt acht Uhr da sein, „sonst streich ich ihnen ihre Bezüge“ sagte G. (wissend das ich Probleme mit dem Aufstehen habe). Dann gab mir Hr. G. 15! Stellenangebote bei denen ich mich innerhalb einer! Woche vorsprechen musste. Auf meinen Vorschlag hin ob ich mich nicht telefonisch bewerben könnte, und dann nach erstem Kontakt ein Bewerbungsgespräch fixiere, lehnte er ab. Ich wollte dadurch abklären ob ein Vorstellungsgespräch sinnvoll ist, da laut dem Grossteil der Stellenbeschreibungen ich ein oder mehrere Vorraussetzungen für die Stellen nicht erfüllte! So musste ich ohne Auto quer durch Tirol in einer Woche 15 Firmen „abklappern“ und Bewerbungsgespräche führen, für die ich nicht einmal geeignet war. Für mich war das eine reine Schikanierung und Strapaze. Auch musste ich mich für einen Staplerschein anmelden, ebenfalls unter Androhung einer Bezugsstreichung.

Am Ende bekam ich eine Stelle beim Planungsbüro A3 wo ich auch jetzt noch arbeite mit der Hilfe vom AMS und zwar als Technischer Zeichner und nicht als Techniker (für mich ein eindeutiges Zeichen, dass ich weil vom AMS kommend niederer eingestuft wurde).

Es war leider das Einzige positive Erlebnis mit Hr. G.!

Das war aber leider noch nicht das Ende meines Martyriums mit G. Den Staplerschein sollte ich (laut ihm) aber trotzdem machen (erfuhr ich erst später), obwohl ich in der Firma angestellt bin und nicht mehr Arbeitslos war.

Ich schrieb an das AMS ein E-Mail bezüglich Betreuerwechsel. Ich könnte erst zu diesem Zeitpunkt den Mut aufbringen mich dagegen zu wehren was mir wieder fahren ist. Ich war einfach zu viel eingeschüchtert und hatte Angst!

Auch schrieb ich Hr. G. einen Brief und E-Mail (worauf er nicht antwortete) wegen der Stornierung des Staplerscheins. Hr. G. meldete sich erst nachdem sich das WIFI (wo ich den Kurs besuchen sollte) bei ihm meldete. G. war am Telefon sehr unfreundlich, mit drohendem Unterton wegen des Staplerscheins.

Ich stornierte den Staplerschein aber trotzdem (war sehr schwierig), weil ich zu der Zeit arbeitet.

Dann wurde mir ein Guthaben für den Staplerschein überwiesen. Nachdem ich mich noch einmal bei ihm meldete und diesen Betrag stornierte, kam die Antwort „Persönliche Vorsprache ehestmöglich notwendig!“. So musste ich persönlich in meiner Arbeitszeit bei G. vorspreche. Was ich nicht wusste, das befohlene! Gespräch wurde von meiner Arbeitszeit abgezogen!

Der Grund für dieses Gespräch a) der Staplerschein b) das ich den Betreuer wechseln wollte. Das Gespräch verlief für mich nicht befriedigend! Hr. G. nützte diese Gelegenheit um einen autoritären Monolog zu halten und sich selbst zu inszenieren. Ebenfalls kam ich bei dem Gespräch nur selten zu Wort und wurde wie bei jedem Gespräch mit Hr. G. ständig unterbrochen und zurechtgewiesen. Es war auch der Vorgesetzte von G. beim Gespräch. Am Anfang ging es um den Staplerschein, den ich nach Ansicht G. einfach zu machen hätte, dass ich den Betreuer wechseln wollte wurde nicht angesprochen. Ich musste mich dann wieder rechtfertigen, dass ich mit der Arbeit voll ausgelastet bin, daher der Staplerschein für mich eine psych. Belastung darstellt. Darauf sagte G., dass er das nicht gewusst hat, dass ich psych. Probleme habe (stimmt nicht siehe oben). Er sagte vor seinem Vorgesetzten, dass eine ganz andere Abteilung (Reha) zuständig gewesen wäre. Das Gespräch war zu Ende, ich konnte wiederum nicht meinen Standpunkt vorbringen, etc., etc.

Also bleibt mir als letzte Möglichkeit nur mehr dieses Mail/ Brief um auf die Missstände aufmerksam zu machen.

Abschließend möchte ich sagen, dass es mir bei diesem Schreiben nicht um persönliche „Rache“ geht, sondern nur darum aufzuzeigen wie mit Erwerbsarbeitslosen beim AMS mitunter umgegangen wird. Diese Missstände sind himmelschreiend, und eine Verhöhnung von Menschen-, und Bürgerrechten. Man ist „seinem“ Betreuer, dessen Launen, Entscheidungen und Macht(missbrauch) vollständig ausgeliefert. Die Möglichkeiten gegen Ungerechtigkeiten, Missbrauch des Autoritätsverhältnisses vorzugehen sind nur verschwindend klein und nicht wirklich von Erfolg gekrönt.


Stephan P. aus Tirol

29.05.2006




Stefan Amon E-Mail: stefan_amon@hotmail.com
Triftgasse 1/11
7100 Neusiedl am See

An
Volksanwaltschaft E-Mail:
post@volksanwaltschaft.gv.at.
z.H.: Dr. Peter Kostelka
Singerstr. 17
1015 Wien.

Neusiedl, am 04.04.2006

Betr.: Zuweisung zur Kursteilnahme durch das AMS Neusiedl am See

S.g. Dr. Kostelka,

Seitens des AMS Neusiedl wurde ich zur Teilnahme an der Kursmaßnahme „Jobqualifikationscenter Neusiedl/See" für die Zeit vom 20.2.06 bis 31.03.06 unter Androhung einer Bezugssperre verpflichtet. Da als Kursinhalt im Einberufungsschreiben unter anderem „Aufholung schulischer Lerndefizite" ; „Word / Excel" „Englisch" etc. angegeben wurden, ersuchte ich am ersten Kurstag (20.02.2006) die Vortragende (Frau Gabriele Wessely-Golda) um Aufklärung über den Wert des Kurses für eine ehemals leitenden Angestellten („Leiter EDV & Telekommunikation") mit AHS Matura und Teilstudium Handelswissenschaften. Mir wurde ein Antragsformular als „Förderungswerber" von Frau Wessely-Golda zur Unterschrift vorgelegt.
Da ich mich NICHT für diesen Kurs beworben hatte ersuchte ich um nähere Erläuterung der rechtlichen Basis dieses Antrages. Frau Wessely-Golda erklärte, dass ich verpflichtet wäre diesen Antrag zu stellen. Bei Nichtunterfertigung würde mir vom AMS eine Bezugssperre auferlegt. Eine weitere Klärung könne nur durch das AMS erfolgen, ich möge mich daher umgehend an meinen Betreuer wenden.

Ich fuhr sofort zur Geschäftstelle des AMS Neusiedl am See. Mein Betreuer Herr Gerhard Wurm bedauerte, dass die Zuweisung zu Kursen leider nicht in seiner Kompetenz liegen würde. Ich möge mich an die „Chefin" wenden. Die Leiterin des AMS Neusiedl erklärte lediglich, die Angelegenheit ginge SIE nichts an – Es obliege den Betreuer zu beurteilen, ob Kursmaßnahmen sinnvoll seien. Eine abermalige Vorsprache bei diesem ergab lediglich, dass ich nur die Möglichkeit hätte im Rahmen einer Niederschrift die Teilnahme abzulehnen und mir daraufhin für 6 Wochen die Bezüge gesperrt würden. Ein zweiter im Raum anwesender Herr meinte ich solle gefälligst den Kurs besuchen, dann würde ich schon sehen was ich dort lernen könne, Im Übrigen hätte EDV-Wissen sowieso eine kurze Halbwertszeit. Ich versprach daraufhin der Amtsleiterin Informationen über die Sinnlosigkeit derartiger Kurse zu sammeln, um eventuell ein Buch zu diesem Thema zu schreiben bzw. mich an die Öffentlichkeit zu wenden. Da ich im Falle einer Bezugssperre meinen Lebensunterhalt nicht bestreiten kann, sah ich mich genötigt das Antragsformular für die Kursteilnahme (unter Protest) zu unterschreiben. Als erschwerend kam für mich hinzu, dass eine Bezugssperre auch den Verlust der Krankenversicherung für mich bedeutet hätte. Zur Schmerzlinderung – chronische Rückenbeschwerden, Zwerchfellbruch mit Magenbeschwerden, rezidive Nierenprobleme etc. – benötige ich mehrmals pro Quartal ärztliche Hilfe und regelmäßig Medikamente. Ein Überleben – ohne Beschreitung einer kriminellen Laufbahn – wäre mir bei einer tatsächlichen Streichung der Notstandshilfe (insbesondere im Winter) nur schwer möglich gewesen.

In meinem Kurs hatten mehrere Personen bereits Erfahrungen mit ähnlichen Kursen. Diese berichteten, dass sie diesen Kurs ebenfalls als für ihre berufliches Weiterkommen als nutzlos und wenig sinnvoll halten. Ein Teilnehmer mit höherem Schulabschluss beklagte, dass er zur gleichen Zeit auf eigene Kosten einen Abendkurs für die Prüfung als selbständiger Immobilienmakler besuche, dieser aber von Seiten des AMS nicht als Weiterbildung anerkannt werde. Da außer mir auch weitere Teilnehmer den Sinn dieses „Jobqualifikationscenter" anzweifelten, wandte ich mich an den ORF. Als Reaktion auf ein von mir dem ORF Burgenland gegebenen Interviews verwies die Leiterin des AMS Burgenland (Mag. Helene Sengstbratl) lediglich auf die „Verfügbarkeit eines höheren Budgets – es müssten daher INTERESSENTEN für die Kurse gefunden werden". Ich habe – trotz enormer Rückenschmerzen und Magenproblemen – den mir verordneten Kurs besucht. Nunmehr habe ich eine Teilnahmebestätigung für folgende Kursinhalte in Händen:

Individuelle Berufswegplanung
Arbeitsmarktanalyse
Zielplanung
Potentialanalyse und Perspektivenplanung
Kommunikationstraining
Zeitmanagement
Bewerbungstraining
Grundzüge der EDV
Neue Deutsche Rechtschreibung
Telefontraining
Verkaufstraining

Eine Verbesserung meiner Chancen auf eine Beschäftigung im Rahmen meiner geistigen und – leider eingeschränkten – körperlichen Fähigkeiten ist durch diesen Kurs sicherlich nicht eingetreten, da keiner der vorstehenden Punkte zur Ergänzung meiner Ausbildung und beruflichen Erfahrung beigetragen hat. Lediglich die Schmerzintensität meines Stütz- und Bewegungsapparates hat zugenommen. Es stellt sich zusätzlich die Frage, ob die Bestuhlung den ergonomischen Richtlinien entsprach. Bei einem mir früher verordnetem BFI Kurs musste eine ähnliche Erfahrung machen. Bei Recherchen im Internet fand ich viele Hinweise auf rechtswidriges Vorgehen durch diverse Geschäftsstellen des AMS und auch entsprechende Erkenntnisse des Verwaltungsgerichtshofes.

Ich ersuche daher um Überprüfung der Rechtmäßigkeit der Vorgangsweise des AMS Burgenland und um Aufklärung nach welchen Kriterien die Zuweisung zu derartigen Kursen durch das AMS als „Interessent" und die Evaluierung des Kursinhaltes in Entsprechung zum Bildungsniveau erfolgt. Die Verfügbarkeit „von einem Drittel mehr Budget" kann als Zuweisungsgrund keinesfalls ausschlaggebend gewesen sein. Die Teilnahme an mir früher angebotenen (berufsbezogenen) Kursen z.B.: „Netzwerkadministrator" und „Datenbankadministrator" wurde mir nicht ermöglicht, obwohl ich mich für diese ausdrücklich beworben hatte. Eine Begründung für die Nichtzulassung zu diesen Kursen habe ich nicht erhalten
Die Vielzahl an Berichten über „sinnlose Kurse des AMS" in den Medien und das schikanöse, deprimierende und demoralisierende Vorgehen der Geschäftstellen lassen den Verdacht aufkeimen, dass der Regierungsauftrag zur Verbesserung beruflicher Chancen für ältere und / oder behinderte Personen gezielt boykottiert wird. Offensichtlich wird entgegen der einschlägigen Rechtssprechung des VwGh weiterhin versucht durch derartige Maßnahmen die Statistik zu schönen bzw. politische Stimmung in der Bevölkerung zu manipulieren.
In Betrachtung aus volkswirtschaftlicher Sicht sah ich mich weiters veranlasst, dem Rechnungshof eine Mitteilung über die möglicherweise zweckwidrige Verwendung öffentlicher Mittel zu machen.

Ich verbleibe in der Erwartung Ihres werten Einschreitens

Mit freundlichen Grüßen
Stefan Amon

10.04.2006

Bericht von U. K.
der die (selbsterlebten) Vorgänge und Demütigungen einer SINNLOSEN Maßnahme des AMS beinhaltet.

Liebe Arbeitslosensprecherin,
erstmal vielen Dank, für euren unermüdlichen Einsatz für die Betroffenen.

Ich möchte hier die Gelegenheit nutzen von meinen Erfahrungen und Erlebnissen der letzten 2 Jahre sowie der letzten Wochen in einem AMS-Kurs zu berichten.

Zu meiner Vorgeschichte – ich war 20 Jahre lang auf Werkvertragsbasis für ein und dasselbe Institut „selbständig“, die immer schlechter werdenden Bedingungen sowie mein sich verschlechternder Gesundheitszustand führten dazu, dass ich ab 2004 nicht mehr für dieses Institut arbeitete. Da ich auch nicht in der Lage war meinen Zahlungsverpflichtungen in der NEUEN SELBSTÄNDIGEN Versicherung nachzukommen, hatte ich nichteinmal eine Krankenversicherung nach all den Jahren zuvor in denen ich aber bei der WGKK meine Beiträge geleistet hatte.
Ich hatte während dieser Jahre auch noch zusätzlich im Angestelltenverhältnis in einem anderen Verein gearbeitet, leider teilte mir das AMS mit, dass die Durchrechnungszeiträume von 10 auf 5 Jahre gekürzt worden waren und somit hatte ich keinerlei Anspruch auf irgendetwas.
Auch war es uns „Kleingewerbetreibenden“ all die Jahre versagt, in irgendeinen Arbeitslosentopf einzuzahlen und ich bin überzeugt, dass meine Geschichte diesbezüglich kein Einzelschicksal darstellt.
Auf die anfänglichen Demütigungen und Erniedrigungen am Sozialamt, sowie den Erstermin nach 3 Monaten möchte ich jetzt hier garnicht länger eingehen. 2 Amtsärzte (keine Wahl der eigenen Ärzte) untersuchten mich und schrieben mich für fast ein dreiviertel Jahr krank.
Ich musste am Sozialamt unterschreiben, dass ich meine Selbständigkeit aufgebe.
Nach 20! Jahren unterrichten war ich ein echter „Burnoutfall“ – und es dauerte fast ein Jahr bis ich mich von diesem Zustand samt Krankheitbildern halbwegs! befreien konnte. Leider trugen die bereits damals einsetzende Stigmatisierung!!! und Scham nicht zu einer schnelleren Genesung bei.
Das Sozialamt unterrichtete mich, dass ich dazu verpflichtet sei beim AMS vorzusprechen und mich um Arbeit zu kümmern, was ich natürlich auch tat.
Dort erklärte ich in knappen Worten meine Geschichte:
In meinen alten Beruf als Musikpädagogin konnte und wollte ich nicht mehr zurück – leider konnte ich auch keinen Abschluss vom Konservatorium vorweisen, da ich vor lauter Arbeiten garnicht dazu kam, diesen im Laufe der Berufsjahre zu Ende zu bringen.
Ich interessiere mich seit Jahren für Computer und als sich mein Gesundheitszustand gebessert hatte, fasste ich den Entschluss eine Qualifikation auf diesem Sektor zu erwerben.
Die Beraterin benahm sich dann mirgegenüber in einer äußerst befremdlichen unhöflichen Art und Weise – sie meinte unter anderem auch, sobald ich hier beim AMS 6 Monate hinter mir hätte, könne sie! mich putzen auch schicken…..
Glücklicherweise waren zu diesem Zeitpunkt die ECDL-Kurse zu belegen und ich freute mich, etwas Sinnvolles lernen zu können, dass mir bei meinen zukünftigen neuen Qualifikationen ja erheblich weiterhilft.

Ein paar Wochen vor den Wahlen! Hatte es die Urlaubsvertretung meiner Betreuerin plötzlich eilig mir einen Kurs anzubieten.
Sie meinte, da ich mich ja so für Technik interessiere hätte sie da den Kurs FIT (Frauen in Handwerk und Technik) für mich und ich solle mir das einmal anschauen, was ich auch tat. Leider konnte sie mir WEDER über genaueren INHALT noch über DAUER des Kurses Auskunft geben.
Plötzlich erhielt ich einen Bescheid, dass ich Geld vom AMS erhalte (somit natürlich auch deren Vorgaben ausgesetzt war, weil dieser Betrag ja von der Sozialhilfe abgezogen wird)
Allerdings war meine Verwunderung mehr als groß, als ich bereits in den ersten Tagen bemerkte, worum es sich bei diesem Kurs eigentlich handelte. Eine „versteckte Form von Berufsorientierungskurs“ und das lief folgendermaßen ab.
Das erste Modul (10 Wochen) sollte dazu dienen um festzustellen, ob man sich überhaupt für das Projekt „Die Rampe“ eigne.
In dem Kurs saßen anfangs 17 Damen, aller Alters- und Bildungsschichten wovon 13!!!! unter Androhung der Bezugssperre dorthin zwangsverwiesen waren und nicht das mindeste Interesse an einer allfällig technischen Ausbildung hatten!!!
Bereits am 2. Tag erschien eine junge und sehr unsichere Trainerin?, die uns aufforderte intime Details und persönliche Rückschläge aus unseren letzten Jahren zum Besten zu geben. Die Klasse weigerte sich….worauf wir als „Kindergarten“ bezichtigt wurden…
Die ersten 3 Tage verbrachten wir nun damit, unsere Person jeden Tag einer anderen „Trainerin“ vorzustellen.

Dann wurde uns von unserer Prozessleiterin das Projekt „RAMPE“ vorgestellt – einen Lehrabschluss der im Schnitt 3 Jahre dauert, in nunmehr knapp einem Jahr? zu absolvieren,weil man ja nicht wisse ob überhaupt und wie das Projekt danach weiterginge - den Dienstgeber muss man sich selber suchen – bezahlt wird man aus dem (AMS)Fond, der monatliche Betrag den man erhalte beliefe sich auf ca 650 Euro.
(Die Firmen erhalten auf diese Art und Weise willige und billige Arbeitskräfte, da ja das AMS der Dienstgeber bleibt, nach der Beendigung der auf die Firmenbedürfnisse zugeschnittenen? Lehre besteht auf deren Seite lediglich eine lächerliche Behaltepflicht von einem? Monat )
Auf den erstaunten und berechtigten Einwand einiger alleinstehender Damen,dass selbst bei Interesse! man davon doch nicht leben könne, reagierte die Prozessleiterin ziemlich ungehalten mit Worten wie:

„da muss man sich halt eine zeitlang durchbeißen….wenn man will geht das schon……das ist eine einmalige Chance für Sie….“
Dann kam die Testphase – 14 Tage lang, täglich über die gesamte Kurszeit von 4 Stunden angesetzt und die Erklärung, dass die Ergebnisse dieser Austestung herangezogen werden, um einen fertigen Karriereplan zu erstellen, welcher dem AMS dann vorgelegt würde und sich auf die weitere Zukunft der einzelnen Teilnehmerinnen auswirke…..

Mathematiktests
Deutsch
Englisch
Technische Mathematik und Physik
Konzentrationsübungen
Logisches und räumliches Denken
Merkfähigkeit und Konzentration

Frustration und Tränen waren bei einigen Damen an der Tagesordnung – wie soll man wissen, wie man eine

- elektrische Sternschaltung aufzeichnet,
- Druckverhältnisse in unterschiedlichen Behältern und noch 100 andere Beispiele aus der Physik berechnet,
wenn man das nicht gelernt hat, oder eine HTL oder gar Universität besucht hat?
- Die Konzentrationstests: seitenlanges Ankreuzen von vorgegebenen Kleinbuchstaben, in einer Schriftgröße die selbst gutsichtigen Menschen die
Tränen ins Auge treibt ;) – alles natürlich mit der Stoppuhr
- Komplizierte unmerkbare Wegbeschreibungen kreuz und quer auf einem eindimensionalen, undifferenziertem „Stadtplan“ (Stoppuhr – 2 Minuten Betrachtungszeit)

- Lesen und Wiedergeben von Artikeln (Bau eines Spitals,Namen, Daten) (Stoppuhr – 2 Minuten Betrachtungszeit)
- Lesen und Wiedergeben einer Firmen –Telefonliste (Stoppuhr – 2 Minuten usw…)
- Lesen und Merken türkischer Vokabel (ich bin nicht ausländerfeindlich, aber angesichts der allgemeinen, angespannten Lage fand ich das ziemlich unsensibel – oder steckte da ein „höherer“ Zweck dahinter? Wenn es nur nur um eine schwer merkbare Sprache gegangen wäre, hätte sich da finnisch ja auch angeboten ;) )

Erkennen von deutschen! Wörtern – im letzten Teil nur mehr Fachvokabular aus der Elektro-und Metallindustrie,da bin auch ich trotz meiner sehr guten Deutschkenntnisse ausgestiegen und habs deshalb im Test nur auf 98 komma irgendwas Prozent gebracht *g*

140!!!! oder noch mehr Beispiele aus der Physik (Mechanik,Pneumatik, Druck, Elektronik, usw usw)
Schlecht kopierte, verwaschene A4 Blätter mit verschlungen Schläuchen aus allen Perspektiven. – Räumliches Vorstellungsvermögen?
Mathematiktests - Rechnen ohne Taschenrechner – Doppelbrüche, negativen Zahlen mit bis zu 9 Kommastellen – diese wurden dann anscheinend dazu herangezogen um das Zahlengefühl zu bewerten.
Unzählige Beispiele in denen es galt Maßeinheiten umzurechnen – nach! Beendigung aller Mathematiktests erhielten wir von der Prozessleiterin ein mehrseitiges Merkblatt mit Formel- und Maßeinheitenumrechnungstabellen.
Ich bin überzeugt davon, hätten wir dieses Merkblatt schon vorher bekommen, die Testergebnisse einiger Frauen wäre anders ausgefallen
4 Tage lang immer ähnliche Aufgabenstellungen, deren Ergebnisse aber anscheinend einmal für schulische Erhebung der Mathematikkenntnisse, einmal für Zahlengefühl, einmal für technisches Rechnen usw von Belang waren???
Davon dafür aber pro Test soviele Beispiele, dass selbst Kundige keine Chance hatten, allein die aufwändigen Rechenvorgänge ohne Taschenrechner innerhalb der zur Verfügung stehenden Zeit zu lösen – was sich natürlich wiederum in der Beurteilung in Prozentabzugspunkten niederschlug.

Auf die Empörung derer die sich sehr wohl für Technik interessierten (4 Damen) und die aufgrund der zu erwartenden Testbeurteilungen ihre Chancen auf ein gutes Testergebnis AUFGRUND DIESER TESTS dahinschwinden sahen, erfolgten lediglich schwammige Ausreden oder ein verlegenes Grinsen seitens der Prozessleiterin….

Fazit der Testphase war: Viele der Damen kreuzten dann irgendetwas an oder garnichts (was in den einzelnen Endbeurteilungen wiederum zu negativen persönlichen Bewertungen führte!) und durften 2 Stunden früher nach Hause gehen….
Ich wollte die Testergebnisse abwarten, weil es mir natürlich ein Bedürfnis war zu erfahren, ob man mir eine positive Beurteilung für das AMS schreiben würde.

Auch der allgemeine Irrglaube, dass man uns ein wenig über technische Berufe erzählen werde ( gemäß dem Thema unter der diese Maßnahme ja benannt wird) oder ähnliches klärte sich alsbald als „Wunschdenken der Damen, die meinten es werde alles an sie herangetragen und sie müssten selber nichts mehr machen (Zitat!) auf.

Außer einem Besuch im Technischen Museum (den alle! Damen toll fanden und etliche sogar über die Kurszeit hinaus im Museum blieben) sowie 2 Exkursionen der eigenen Abteilungen im BAZ und BIZ oder wie die Instutionen alle heißen ;) und auf Drängen derer die sich für Computer interessierten, ein Vortrag bei der IBM in der letzten Kurswoche – ging es letztendlich nur darum die Zeit totzuschlagen bzw. Lebensläufe und Bewerbungen zu schreiben und im Internet zu recherchieren, sowie um den Versuch uns persönlich „auszufragen“

Bis zur Auswertung (in der 5.Woche) wurden wir dann tagtäglich mit größtenteils unausgereifter Psychologie und Pseudopädagogik überschüttet. Die Klassenzahl war bereits auf 10 gesunken, die Krankenstände mehrten sich.
Immer mehr bewahrheitete sich der Verdacht, dass es letztlich nur darum ging uns über die Dauer der Kurszeit (größtenteils SINNLOS! ) zu beschäftigen und die Jobs einiger Verantwortlicher dieses Berufsorientierungskurses zu sichern, alles unter dem Deckmäntelchen der zu erarbeitenden Karrierepläne.
Abermals berechtigte Einwände der Teilnehmerinnen mit Hinweis auf die aktuelle Arbeitsmarktsituation (Teilzeitjobs sichern keine Existenz, geringfügige Beschäftigungen, Ablehnungen bei Vorstellungsgesprächen: zu alt, zu teuer, zu unterqualifiziert und ähnliches) oder pure Verzweiflung mancher, dass sie nicht Karriere machen wollen, sondern einfach nur einen Ganztagsjob oder BESSERE Qaulifikationen benötigen wurden mit Worten wie:“…..nützen sie doch die Zeit die sie hier sitzen (???????)“ völlig realitätsverweigernd vom Tisch gefegt.
Jede dieser Frauen hatte eine persönliche Arbeits- und Lebensvorgeschichte, das interessierte dort aber so gut wie keinen, auch merkte sich die Prozessleiterin (welche ja aber maßgeblich verantwortlich zeichnete für die Ausformulierung der Beurteilungen der einzelnen Menschen!) nicht, was ihr in sogenannten Einzelgesprächen von den einzelnen Frauen mitgeteilt wurde. Mit großem Erstaunen musste ich feststellen, dass im GENDERZEITALTER in einem angeblichen Kurs für Frauen in die Technik, eine weibliche Vortragende andere Frauen „heruntermachte“ und beleidigte auch wenn es um sogenannte Technik ging. (Lt. Ihrer eigenen Aussage hatte sie selber von Technik keine Ahnung und damit auch nichts „am Hut“ – und diese Frau beurteilt nun also wer sich für Technik wie und wo eignet? )
Dezitierte Rückfragen und das Mitdenken wurden uns teilweise als Unwilligkeit ausgelegt!
In den letzten Wochen wurde der Druck auf die Kursteilnehmerinnen massiv erhöht – ob sie sich denn schon wo beworben hätten , wo die Protokolle darüber seien usw.
Auch waren in der Endphase persönliche Beleidigungen der Prozessleiterin gegen Kursteilnehmerinnen an der Tagesordnung.
In weiteren Einzelgesprächen redete vornehmlich die Prozessleiterin selber um dann danach bei einigen zu äußern, dass sie zuwenig über die betroffene zu beurteilende Person wisse und dass wir die inhomogenste Gruppe wären, die sie jemals erlebt hätte….
Obwohl ich keinerlei berufliche oder persönliche Details aus meinen letzten 20 Jahren als Musikpädagogin und Musikerin erzählt hatte, meinte die Prozessleiterin zu mir…..“Sie mit ihrer Musiktingelei….“ (bravo – nach 20 Jahren erfolgreichem Arbeitsleben muss man sich sowas sagen lassen?)
Eine andere Teilnehmerin welche ihren baldigen Kinderwunsch äußerte, wurde mit den abfälligen Worten „….was wollen SIE einem Kind denn geben?“ und „leben sie ihrem Kind das dann auch so vor?…..“
Während im Einzelgespräch der zweimalige Lehrwechsel und Abbruch einer 20-jährigen als Vielseitigkeit und Persönlichkeitsfindungsphase ausgelegt wurde, durfte sich eine andere Teilnehmerin (47), die 2 tüchtige Kinder großgezogen hatte, die Schulden ihres ins Ausland verschwundenen Mannes getilgt und 25 Jahre in unterschiedlichen Berufen diese Familie über Wasser gehalten hatte, anhören, dass sie ein persönliches Problem habe und nicht wisse was sie wolle. (sie wusste es schon, nur lehnte das AMS es ab, ihr die Ausbildung als medizinisch/technische Ordinationskraft in einem anerkannten Institut ihrer! Wahl - Kostenpunkt 2:600 Euro/Dauer ca 4 Monate zu bezahlen)
Spätestens da fragt man sich – was das Ganze eigentlich soll und wer solchen psychologisch und menschlich unqualifizierten Vortragenden das Recht gibt, amtsgültig über Personen und deren Zukunft zu entscheiden?
Die letzten drei Wochen dieser Maßnahme waren im Schnitt nur mehr 5-6!!! der Damen anwesend, wir wurden teilweise mit weiteren unsinnigen Aufgaben beauftragt und in der „Klasse“ alleine gelassen….mit Zeitungspapier, Uhustick und Schere um Kollagen über unseren zukünftigen Wunschberuf anzufertigen *augenroll* tagelang immer wieder die selben Aufgaben, nur ein wenig anders verpackt.
Lediglich einige wenige Tage mit 2 anderen, sehr freundlichen Trainerinnen (unsere Prozessleiterin war im Krankenstand) ließen uns aufatmen und den Vormittag im Bewusstsein verbringen, dass man auch sinnvolle Dinge tun oder besprechen kann, die dem Einzelnen wirklich persönlich weiterhelfen.

Am letzten Tag (nach 10 Wochen) erhielten wir unsere formulierten Karrierepläne, welche auch ans AMS weitergeleitet wurden und die vor Falscheinschätzungen nur so strotzten.
2 von insgesamt 7 anwesenden Frauen unterschrieben sie so nicht, 2 wurden nochmals umformuliert. 3 unterschrieben trotz teilweiser unrichtiger Formulierungen (ich inklusive), weil ich keine Lust mehr auf diese sinnlosen Gespräche hatte und die Hauptaussage doch zu meinen (hoffentlich) Gunsten ausfiel in Richtung weiterer technischer Qualifikation.
Fazit des Kurses im Großen und Ganzen:
Weitere Erpessung und Stigmatisierung von Arbeitslosen
Frauen in unterqualifizierte und unterbezahlte Berufe (Putzen, Lager, Handel, Gastgewerbe)
Halbherzige Scheinoffensive Frauen für nichttraditionelle Berufe zu interessieren und qualifizieren
Sinnlose Verschwendung von Steuergeldern
Sinnlose Verschwendung menschlicher Ressourcen
Sinnlose Zeitverschwendung (warum herrscht eigentlich seitens der verantwortlichen Stellen die Annahme, dass Arbeitslose ihren Tag sowieso nicht nutzen und nur faul und untätig herumhängen?)

Von 17 Frauen die am Start waren, gingen vielleicht 3 hinaus, in der Hoffnung, dass aufgrund der Beurteilung vielleicht eine Chance besteht, an ECHTEN Qualifizierungsmaßnahmen (sinnvolle Kurse) teilnehmen zu dürfen.
Der Rest verließ die Maßnahme noch hoffnungsloser und gebrochener als beim Eintritt.
Es ist mehr als traurig, dass soviele Menschen, die oft jahrelang hart gearbeitet und in den „Topf „einbezahlt haben, einem solchen Procedere ausgesetzt sind!!!!!!!!!
Vielleicht wäre es angebrachter den ORIENTIERUNGSLOSEN PROZESSLEITER/INNEN und diversen TRAINER/INNEN mal einen Kurs zu verpassen ;)
Desweiteren wäre es sicherlich ein spannendes Experiment, einmal all die abgehobenen und bürgerfremden Politiker und Personen, die für soetwas verantwortlich zeichnen, der Demütigung und Sinnlosigkeit des ganzen AMS-Apparates samt solcher Maßnahmen auszusetzen.
Ich werde diese Geschichte auch an einige andere maßgebliche Stellen verschicken und bin gespannt, ob das irgendeine Reaktion nach sich zieht.
In der Hoffnung und den allerbesten Wünschen, dass Eure Organisation da weiter am Ball bleibt und die Stimme erhebt, gegen eine Politik die völlig am einzelnen Menschen vorbeigeht ,verbleibe ich

Mit freundlichen Grüßen
K. U.

Ex-Steuerzahlerin, Bürgerin und berufstätig seit meinem 15 Lebensjahr….enttäuscht und erschrocken über die Vorgänge in Österreich, binnen kürzester Zeit ausgegrenzt, stigmatisiert und noch immer in der Hoffnung, dass alle Macht vom Volke ausgeht….

8.02.2007

 
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